
LEMBACH. 20 Jahre Klimabündnis-Gemeinde, 10 Jahre Klimabündnis-Schule und die Übergabe der Photovoltaikanlage der Mittelschule Lembach von der Ökostromgemeinschaft an die Marktgemeinde Lembach: Gleich drei Gründe zum Feiern hatten die Energiepioniere in Lembach.
Schon im Vorjahr gab es eine Einladung nach Gmunden, um sich als langjährige Klimabündnis-Gemeinde auszeichnen zu lassen. Wegen der CO2-Bilanz und damit alle Lembacher mitfeiern können, verlegte man diese kurzerhand nach Hause und so konnte jetzt ein 3-fach-Fest fürs Klima gefeiert werden. Bemühungen für den Klima- und Umweltschutz gibt es in Lembach nicht erst seit 20 Jahren, machten Klimabündnis-Obmann Josef Habringer und Umweltpionier Willi Hopfner deutlich und nannten den ehemaligen Bürgermeister Herbert Ortner und Johann Winkler als Vorreiter. Denen habe man nachgeeifert und am 21. März 2002 (genau 21 Jahre vor dem Festakt) wurde der Gemeinderatsbeschluss für den Klimabündnis-Beitritt gefasst.
Vielseitig aktiv
Wieviel und was seither passiert ist, fassten die beiden in einer Bilderschau zusammen: Da gab es Männerkochkurse, Ferienspiele, bei denen Insektenhotels oder Windräder gebastelt wurden, autofreie Tage und den Ökostaffellauf, Energiestammtische, faire Modenschauen, eine Eisblock-Isolieraktion wurde gestartet, der Tag der Sonne gefeiert, es entstand die Biodrehscheibe als regionale Einkaufsmöglichkeit, und 2010 wurde Lembach auch zur Fair Trade-Gemeinde ernannt, einige Jahre folgte die Fair Trade-Region.
„Lembach ist vielseitig und vielfältig unterwegs und hat gezeigt, dass es beim Klimaschutz nicht nur um Energiefragen geht. Hier hat man es wirklich geschafft, unser Motto ‚global denken, lokal handeln‘ zu leben“, lobte Norbert Rainer, Klimabündnis-Geschäftsführer das engagierte Tun der Mühlviertler.
Umweltbewusstsein fängt bei den Kindern an
Teil des Netzwerks ist auch die Mittelschule Lembach, die vor zehn Jahren dem Bündnis beigetreten ist. „Seither wird Umweltwissen vermittelt, klimafreundliches Verhalten gelebt und aufgezeigt, dass jeder selbst einen Beitrag leisten kann“, berichtete TNMS-Direktorin Karin Meixner. Zahlreiche Projekte zeugen von dem Bemühen, die Erde zu schützen. Unter anderem wurden Getreidefeld, Blumenwiese oder ein Beerengarten angelegt, Fahrradgemeinschaften gegründet, Klimabotschafter gaben wöchentliche Klimatipps. Die Lembacher Mittelschule ist außerdem Träger des „Umweltzeichens für Schulen“.
13 Pioniere und ein Elternverein
Den dritten Grund zum Feiern lieferte die Ökostromgemeinschaft Lembach (bestehend aus 13 Energiepionieren sowie dem Elternverein), die 2002 eine Photovoltaik-Anlage mit 160 m2 Modulfläche auf dem Dach der damaligen Hauptschule möglich gemacht hat. Diese Anlage, die seither 313 MWh Strom produziert hat, ging jetzt an die Gemeinde über.
„Um Visionen nachhaltig umzusetzen, braucht es Leute, die sich was zutrauen“, bedankte sich Bürgermeisterin Nicole Leitenmüller für diesen Mut, Einsatz und die Ausdauer fürs Klima. Damals habe ja noch keiner gewusst, wie sich das Projekt auswirken wird. Klimalandesrat Stefan Kaineder machte deutlich, wie wichtig solche Bemühungen sind: „Mein Getränk ist im Laufe der Veranstaltung um ein paar Grad wärmer geworden, was egal ist. Bei der Erde aber nicht: Drei Grad mehr – und darauf steuern wir zu – verändern alles.“ Er mahnte, dass nicht mehr viel Zeit bleibe, die Wende zu schaffen: „Es ist ein steiler Weg, der vor uns liegt, aber wir dürfen beim Klimaschutz nicht locker lassen.“