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Amelie ist Lehrling an der Spanischen Hofreitschule

Martina Gahleitner, 25.04.2023 08:17

KIRCHBERG/WIEN. Etwas anderes, als mit Pferden zu arbeiten, konnte sich die junge Kirchbergerin Amelie Bes nie vorstellen. Jetzt ist sie Lehrling in der Spanischen Hofreitschule und genießt ihre Ausbildung zur Pferdewirtin an einer der exklusivsten Adressen der ganzen Welt.

Amelie Bes aus Kirchberg macht ihre Lehre zur Pferdewirtin an der Spanischen Hofreitschule. (Foto: SRS)

Ehrgeiz, die Liebe zu Pferden und Durchhaltevermögen sind die Grundvoraussetzungen, die ein Lehrling in der Spanischen Hofreitschule mitbringen muss. Amelie Bes aus Kirchberg, die mit Pferden aufgewachsen ist, erfüllt alle Voraussetzungen. Als sie durch die Social-Media-Kampagne der Spanischen Hofreitschule auf die Möglichkeit einer Lehre aufmerksam geworden ist, hat sie die Zügel in die Hand genommen und sich beworben. Es folgten ein erstes Kennenlernen in Wien und ein Auswahlverfahren. „Dann hieß es warten, warten, warten“, erinnert sich Amelie Bes an den wohl längsten Sommer ihres Lebens. Umso größer war die Freude, als dann die Zusage kam.

Lipizzaner verbinden

Im Oktober zog die junge Mühlviertlerin nach Wien und seither arbeitet sie mit den Lipizzanern. Die ersten Lektionen wird Amelie Bes wohl nie vergessen. „In diesem Beruf hat man, auch wenn man wie ich mit Pferden aufgewachsen ist, nie ausgelernt. Man lernt jeden Tag wieder etwas dazu“, sagt die angehende Pferdewirtin. Spannend sei auch, dass man mit Menschen aus verschiedenen Ländern mit unterschiedlichen Sprachen arbeitet und dass alle durch die gemeinsame Liebe zu den Lipizzanern verbunden sind. Denn diese sind die Stars der Spanischen Hofreitschule. Alles dreht sich um die Hengste. „Es gibt genaue Abläufe, die einzuhalten sind“, das hat sie schnell gelernt. Immerhin trägt jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin eine hohe Verantwortung: „Täglich kommen Besucher aus aller Welt zu uns, um die Pferde und ihr Können zu sehen. Unsere Verantwortung ist es, ihre Erwartungen zu erfüllen“, sagt Amelie: „Wir repräsentieren ein außergewöhnliches Unternehmen, darauf bin ich sehr stolz.“ Entsprechend hoch sind auch die Anforderungen an das Team der Hofreitschule: Freude und Spaß bei der Arbeit mit den Pferden sind ohnehin eine Selbstverständlichkeit. Eine hohe Lernbereitschaft und Anpassungsfähigkeit gehören ebenso dazu wie Flexibilität im Zusammenhang mit Arbeitsabläufen, täglichen Herausforderungen und Selbstständigkeit.

Einzigartiger Lehrplatz

Die Spanische Hofreitschule ist eine der ältesten Reitschulen und die einzige Institution, an der die klassische Reitkunst in der Renaissancetradition der „Hohen Schule“ seit mehr als 450 Jahren gelebt und gepflegt wird. Ein einzigartiger Lehrplatz also, entsprechend einzigartig ist auch die Ausbildung. „Mir ist bewusst, dass das nichts Selbstverständliches ist. Außerdem ist es meiner Meinung nach sehr wichtig, dass auch von unserer Generation die Tradition aufrechterhalten wird.“

Die dreijährige Lehre ist nur der erste Schritt auf der Karriereleiter. Ist ein Lehrling sattelfest in der Pferdehaltung und -zucht, dem klassischen Reiten und Fahren und in den Aufgaben der Pferdewirtschaft, wird er Eleve bzw. Elevin. Nächste mögliche Stationen sind Bereiter-Anwärter (deren Aufgabe ist es, in sechs Jahren einen jungen Hengst so weit auszubilden, dass man sich selbst und das Pferd in einer Vorführung in der Schulquadrille präsentieren kann), Bereiter und schließlich Oberbereiter.

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