Ein Garten, in dem man Kräuter, Wissen und Begegnungen ernten kann
ST. MARTIN. Ein kleiner Streifen Land neben dem Betreubaren Wohnen wächst in St. Martin zu einem Kräuter- und Naschgarten heran, in dem auch nette Begegnungen nicht zu kurz kommen sollen.
Eine engagierte Gruppe rund um Christine Höllhuemer hat es sich zum Ziel gesetzt, den Leuten die gesunden Schätze aus der Natur wieder näher zu bringen. „Wir haben alles rund um uns und dazu Jahrtausende altes Wissen, von dem aber vieles in Vergessenheit gerät“, sagt die zertifizierte Kräuterpädagogin. Dem will man mit dem Projekt entgegenwirken.
Dank der Gemeinde St. Martin, die das Grundstück zur Verfügung stellt, konnte im vergangenen Sommer ein Kräutergarten angelegt werden. Hier, auf dem unbelasteten Boden und in den Hochbeeten, wachsen und gedeihen jetzt Heilkräuter, Küchenkräuter, Gemüse, Beeren – und stehen für alle bereit, die etwas brauchen. „Es ist ein offener Naschgarten, in dem jeder ernten kann“, betont Höllhuemer. Wer eine kleine Spende hinterlassen will, kann diese in den Postkasten werfen. Grundsätzlich ist die Initiative aber nicht auf Gewinn ausgelegt.
Apotheke der Natur
Wer im Kräuter- und Naschgarten Wissen zu den verschiedensten Heilpflanzen ernten will, ist ebenfalls richtig: Bei Schönwetter ist jeden ersten und dritten Dienstag im Monat zwischen 17 und 18 Uhr jemand vom Kernteam für Auskünfte vor Ort. Denn für alles ist ein Kraut gewachsen, wie auch beim kleinen Kräuter-ABC im Schaukasten nachzulesen ist. Zusätzlich gibt es am 23. Juni ab 14 Uhr einen „Tag des offenen Kräuter- und Naschgartens“. „Wir haben hier irrsinnig viele Kräuter auf kleinem Platz. Wenn jemand eine Frage oder ein Anliegen hat, können wir direkt vor Ort die passende Pflanze finden. Es steckt so viel Kraft in der Natur, vor allem prophylaktisch und unterstützend“, weiß die kundige Kräuterexpertin aus langjähriger eigener Erfahrung.
Die Schafgarbe etwa ist das „Heil aller Leiden“, roter Sonnenhut ist ein grippales Mittel, ebenso wie Mädesüß, das „pflanzliche Aspro“. Baldrian sorgt für einen guten Schlaf, Gundelrebe reguliert den Darm, Beinwell ist gut für Knochen, Bänder, Sehnen. In ihren Vorträgen zur Apotheke aus der Natur, die sie auch beim Tag der offenen Gartentür halten wird, verrät Christine Höllhuemer auch, wann die beste Zeit zum Ernten ist und wie die Kräuter fachkundig verarbeitet werden.
Ort der Begegnung
Darüber hinaus will der Garten auch ein Ort der Begegnung sein. „Wir freuen uns über alle, die uns besuchen, uns beim Garteln unterstützen, ernten oder die sich Rat über die Medizin aus der Natur holen“, lädt das St. Martiner Kräuterteam ein.
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