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AIGEN-SCHLÄGL. Mit der Fließgewässerforschung beschäftigt sich Christoph Hauer nicht nur in seinem Brotberuf an der BOKU Wien, sondern auch ehrenamtlich als Gewässerwart an der Großen Mühl. Zehn Jahre gewässerökologische Untersuchungen an eben diesem Fluss hat er jetzt in gedruckter Form zusammengefasst.

Ein wissenschaftlicher Bericht über die Große Mühl und deren Fischbestand liegt vor. (Foto: Hauer)

24 Seiten umfasst die Broschüre von Christoph Hauer, von der 200 Stück gedruckt wurden. Der gebürtige Aigen-Schlägler ist von Kindheit an eng mit seinem Heimatfluss verbunden und hat diese Leidenschaft auch zum Beruf gemacht: Seit 2003 arbeitet er am Institut für Wasserbau, Hydraulik und Fließgewässerforschung der Universität für Bodenkultur (BOKU) Wien; seit 2017 leitet er ein Labor für Sedimentforschung und -management. Als Bindeglied zwischen Wissenschaft, Fischerei und Tourismus bemüht er sich um ein besseres Verständnis des Lebensraums Wasser.

Dafür wird seit 2013 jährlich der Fischbestand in ausgewählten Strecken im Flussabschnitt Aigen-Ulrichsberg untersucht. „Seit dem Beginn der Beobachtungen wurden 7.156 Fische gefangen und vermessen. Das sind im Durchschnitt 238 Fische pro Jahr und Strecke“, berichtet Christoph Hauer.

Bachforelle fühlt sich wohl

Häufigste Fischart ist die Bachforelle, von der es eine „sehr gute, sich selbst erhaltende Population mit einer hohen Toleranz gegenüber Störungen“ vor allem im Mittellauf der Großen Mühl gibt. Der weitere Leitfisch Äsche sei jedoch als gefährdet einzustufen – noch, denn laut Hauer zeigen sich positive Tendenzen im Populationsaufbau. Auch beim Aitel ist eine Zunahme feststellbar. „Die zehnjährigen Untersuchungen zeigen Veränderungen in der Fischarten-Zusammensetzung von kälteliebenden hin zu wärmeliebenden Begleitarten“, fasst der Wissenschaftler zusammen.

Denn die globale Erwärmung hat natürlich Auswirkungen auf das Leben im Wasser: Wassererwärmung, Niederwasserphasen, vermehrte Starkniederschläge und damit verbunden die Zunahme der Versandung oder erhöhte Nährstoffeinträge durch Bodenabtrag machen den Wasserlebewesen zu schaffen. „Zukünftige Gefährdungen sind vielfältig und können nur in gut abgestimmten Handlungen aller betroffenen Interessensgruppen reduziert werden“, betont Hauer.

Die Broschüre „10 Jahre gewässerökologische Forschung Große Mühl“ von Christoph Hauer ist beim Tourismusverband Böhmerwald erhältlich.

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