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Masern: Warum Impfen die beste Vorbeugung ist

Petra Hanner, 19.02.2024 18:45

BEZIRK ROHRBACH. Im Dezember gab es im Bezirk Rohrbach einen Masern-Fall. Seither ist hier wieder Ruhe eingekehrt und nach einem Höhepunkt Anfang Februar mit österreichweit 37 Fällen sinken auch hier die Zahlen wieder. Trotzdem rät die Leiterin der Abteilung Kinder- und Jugendheilkunde am Klinikum Rohrbach, Primaria Pia Neundlinger, jetzt den Impfstatus zu kontrollieren.

Masern können schwerwiegende Folgen haben. (Foto: Andrii Biletskyi/bilanol - stock.adobe.com)
  1 / 2   Masern können schwerwiegende Folgen haben. (Foto: Andrii Biletskyi/bilanol - stock.adobe.com)

„Aktuell gibt es im Bezirk Rohrbach keinen Erkrankungsfall, auch keine Verdachtsfälle. Im Dezember gab es einen bestätigten Masernfall mit 29 Kontaktpersonen“, informiert der Sanitätsdienst der Bezirkshauptmannschaft Rohrbach. Die dort zur Verfügung stehenden Impfstoffmengen wurden bereits aufgestockt.

Warum impfen?

Die Impfung ist die beste Vorbeugung gegen die potenziell gefährliche Krankheit. Das rät nicht nur die Bezirkshauptmannschaft, sondern auch Kinderärztin Pia Neundlinger: „Es handelt sich um einen Lebendimpfstoff, der in Kombination mit Komponenten gegen Mumps und Röteln zur Verfügung steht. Ab dem vollendeten 9. Lebensmonat sind insgesamt zwei Impfdosen empfohlen. Die Impfung ist Teil des Impfprogramms und steht an öffentlichen Impfstellen allen Altersgruppen kostenfrei zur Verfügung. Jeder sollte zwei Masern-Mumps-Röteln (MMR)-Impfungen erhalten haben. Auch wenn die erste MMR-Impfung schon lange Jahre her ist, kann der Schutz mit der zweiten Impfung jederzeit komplettiert werden. Nur während der Schwangerschaft ist das nicht möglich.“

Gefährliche Komplikationen

Masern sind eine hochansteckende Viruserkrankung. Ein Nieser reicht aus, um viele tausende Viren in die Luft zu schleudern, welche für mehrere Stunden zirkulieren können. Auch durch direkten Kontakt mit Nasen- oder Rachensekreten oder mit kontaminierten Oberflächen kann das Virus übertragen werden. „Prinzipiell kann jeder an Masern erkranken, der nicht geimpft ist, nicht nur Kinder“, erklärt die Ärztin.

Das Gefährliche an Masern ist nicht unbedingt die Krankheit selbst, sondern die teils lebensbedrohlichen Komplikationen, die sich als Folge ergeben können. Neundlinger: „Es können Entzündungen der Lunge und des Gehirns auftreten. Dazu kommt, dass die Abwehrkräfte durch Masern so geschwächt werden, dass das Risiko für andere ansteckende Krankheiten über mehrere Jahre erhöht ist.“ Ein höheres Risiko für schwere Verläufe haben Kinder unter fünf Jahren und Personen, die eine Immunschwäche oder andere Grunderkrankungen haben.

Worst Case-Szenario

„Im schlimmsten Fall besteht das Risiko einer generalisierten Gehirnentzündung, bei der das Gehirn schrittweise zerfällt. Die Gefahr, daran zu erkranken, ist umso größer, je jünger das Kind bei der Infektion ist. Kinder, die während der Geburt oder im ersten Jahr infiziert werden, haben ein Risiko von 1:600. Eine Therapie für diese Komplikation existiert nicht. Der Verlauf ist immer tödlich“, klärt Pia Neundlinger auf.

Die Symptome

Zu Beginn zeigen sich hohes Fieber, Husten und Schnupfen sowie Entzündungen im Nasen-Rachen-Raum und der Augen-Bindehaut. Nach einigen Tagen bildet sich der typische Hautausschlag, der im Gesicht und hinter den Ohren beginnt und sich über den ganzen Körper ausbreitet. Bei gutem Allgemeinzustand und ausreichender Trinkmenge können Masern zu Hause behandelt werden. Infizierte gelten ab etwa vier Tagen vor bis vier Tage nach Auftreten des Ausschlages als ansteckend.

Will man mit Verdacht auf Masern zum Arzt oder ins Krankenhaus, so muss unbedingt eine telefonische Vorankündigung erfolgen, damit Vorkehrungen getroffen werden können und nicht andere Patienten infiziert werden.


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