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Vom Brucknerhaus zu Voi: "In jedem Programm stecken starke Emotionen"

Martina Gahleitner, 03.04.2024 11:22

ST. MARTIN. Wenn das Brucknerhaus heuer sein 50-jähriges Jubiläum feiert, darf ein Mann nicht unerwähnt bleiben: Günter Huemer war viele Jahre lang für „das andere Programm“ des Hauses verantwortlich.

  1 / 2   Das Kulturlokal von Voi am Marktplatz von St. Martin wird nur mehr bis Ende des Jahres geöffnet sein. Dann wird der Verein zum Fremdgeher. (Foto: Gahleitner)

Als Tontechniker hat der St. Martiner 1974 im Brucknerhaus angefangen und später den Sprung in die Programmabteilung gemacht. „Der damalige Direktor wollte abseits der klassischen Musikschiene ein Programm entwickeln“, erinnert sich Günter Huemer an die Anfänge im Jahr 1997.

Erfolgreiche Programmschiene

Es war eine sehr erfolgreiche Programmschiene, für die er hauptverantwortlich war: Shirley MacLaine, Bobby McFerrin, Konstantin Wecker, Hubert von Goisern, Tobias Moretti, Klaus Maria Brandauer, Jazz-Größen oder ein Kontrabass-Orchester aus Paris hat Huemer neben vielen weiteren Interpreten ins Brucknerhaus geholt. „Mein Anspruch war, es gut und erfolgreich zu machen. Grad bei speziellen Sachen war es immer spannend, wie es ausgeht, denn ein leerer Saal war der Horror. Aber die Leute sind gekommen, weil sie neugierig waren und gewusst haben, es ist klass.“

Neben diesem Jahresprogramm hat Günter Huemer das Sommerprogramm im Rosengarten, einige weitere Sommerveranstaltungen und zugleich die drei Klangwolken (klassische, visualisierte und Kinder-Klangwolke) organisiert. „Das alles mit einer Assistentin und einem Ferialpraktikanten im Sommer“, erinnert er sich. „Wenn ich jetzt lese, wie viel Personal im Brucknerhaus beschäftigt ist, bin ich nur verwundert. Das hätte ich mir damals gewünscht.“ Zu den aktuellen Vorwürfen gegen den Intendanten meint er: „Schade, dass ein Haus, das so viel Kulturelles hervorgebracht hat, von solchen Selbstdarstellern in ein derartiges Licht gerückt wird.“

Neugierde und Offenheit

Was er während all der Zeit im Brucknerhaus, wo er bis 2009 tätig war, und später mit dem Kulturverein Voi nie verloren hat, sind Musikinteresse und Neugier. Seit 2017 ist das Voi-Team bemüht, in der Region Kultur in einer breiten Vielfalt zu bieten, und Huemer steckt auch hier starke Emotionen in die Programmgestaltung.

Das Voi-Lokal am St. Martiner Marktplatz, das derzeit immer Freitagabend und bei Veranstaltungen offen hat, wird zwar wegen eines Eigentümerwechsels Ende des Jahres geschlossen der Kulturverein selbst bleibt aber aktiv. „Wir werden weiterhin Veranstaltungen organisieren und uns eben als Fremdgeher passende Plätze suchen“, verspricht Huemer.


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