Auf den Hund gekommen: Tipps aus der Hundeschule
LICHTENAU. Das Team der Hundeschule Lichtenau gibt in den Tips Anregungen, wie das Zusammenleben von Mensch und Hund besser funktionieren kann.
„Na, setzt ihr auch neue Pflanzen?“ stupst wer Fred in der Gartenabteilung des Baumarktes an. „Servus Karl! Ja, jetzt sind die Temperaturen auch im Mühlviertel so weit, dass wir den Garten überholen können!“ Wie immer, wenn sich Fred und Karl treffen, kommen sie von einem Thema zum anderen.
„Ich hab dir doch schon von Gundl und ihrem Hund, dem Jimmy, erzählt. Unlängst treffen wir aufeinander – diesmal hab ich ihn nicht so stürmisch begrüßt, wie du mir empfohlen hast, und er war viel entspannter. Aber ich will dir etwas anderes erzählen: Wir stehen so beieinander und plaudern, als eine ältere Dame mit Hut vorbeigeht. Eben lag er noch ganz entspannt neben Gundl, doch dann bellt der die Frau an! So habe ich ihn noch nie erlebt. Gundl meinte, das käme von einer Begegnung mit einer lieben Nachbarin. Sie, auch nicht mehr die Jüngste und damals mit einer Kappe auf dem Kopf, sei ganz überschwänglich auf Jimmy zugestürmt als er noch ein Welpe war. Kann das wirklich noch von daher kommen?“
Karl erinnert sich, was er im Welpenkurs schon öfter gehört hat. „Das gibt es tatsächlich! Welpen müssen erst die Welt kennenlernen – aber mit Bedacht. Wenn sie in diesem Alter eine unangenehme Begegnung erleben, behalten sie die im Gedächtnis und reagieren auf ähnliche Situationen. Dann sind, wie bei Jimmy, alle älteren Frauen mit einer Kopfbedeckung eine Bedrohung oder Menschen mit Stöcken oder großgewachsene Männer und so weiter. Umgekehrt ist es bei meiner Frau: sie wurde als Kind von einem schwarzen großen Hund gezwickt. Es ging gar nicht um die Verletzung; sie trug grad mal einen Kratzer davon. Aber alle großen schwarzen Hunde sind seither bedrohlich für sie. Die Rasse spielt gar nicht so eine Rolle. Wir tragen auch als Unbeteiligte für Kinder und Welpen eine wichtige Verantwortung.“ Mit dieser einleuchtenden Erinnerung verabschieden sie sich voneinander und wenden sich wieder ihren Frauen und den Pflanzen zu.
Welpen brauchen Zeit und Sicherheit
Wenn du auf einen Welpen triffst, halte dir vor Augen: Er lernt die Welt erst kennen und braucht dafür Zeit und Sicherheit. Versuche dein Entzücken in Zaum zu halten und vermeide lautes Rufen, große Gesten, ruckartige Bewegungen mit Stöcken oder ähnliches, was für den Kleinen eine Bedrohung darstellen könnte. Ganz wichtig: Lass den Welpen auf dich zukommen – nicht umgekehrt. Damit lernt er den respektvollen Umgang mit Menschen, Neues richtig einzuschätzen und kann zu einem selbstsicheren Hund heranwachsen.
Verfasserin: Karin Grössenbrunner, Hundeschule Lichtenau
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