Angehende Medizinerinnen schnuppern Praxisluft am Land: „Man kennt oft die ganze Familie“

Vermittelt werden soll den Studierenden, was Allgemeinmedizin in einer ländlichen Region zu bieten hat. Arzt Erwin Rebhandl aus Haslach, der die Summer School ins Leben gerufen hat, erklärt: „An den Vormittagen arbeiten die Studierenden in verschiedenen Praxen in der Region und natürlich in unserem Ärztezentrum in Haslach mit, nachmittags gibt es Workshops und in der Freizeit zeigen wir ihnen unsere wunderbare Region.“

Die Studierenden selbst profitieren von den unmittelbaren Erfahrungen, die sie machen können: „ Ich finde das breite Spektrum an Patienten in so einer ländlichen Arztpraxis sehr interessant“, erklärt etwa Eva Pilz aus dem Bezirk Wels-Land, und meint damit sowohl die Bandbreite der medizinischen Herausforderungen als auch der unterschiedlichen Lebensphasen, in denen sich die Patienten befinden. „Man erhält einen 'Rundum-Blick' auf den Patienten“, ergänzt ihre Kommilitonin Anna Neunteufel, die aus dem Bezirk Linz-Land stammt.

In diesem Jahr ist auch Katharina Zerrath in Haslach zu Gast. Sie studiert in Spanien Medizin und hat über das Institut für Allgemeinmedizin an der Johannes Kepler Universität die Möglichkeit erhalten, an der Summer School teilzunehmen. „Ich stamme nicht aus einer ländlichen Region und deshalb hat es mich besonders überrascht, welch enge persönliche Beziehung man in einer ländlichen Praxis für Allgemeinmedizin zu den Patienten hat. Man kennt auch das soziale Umfeld, oft die ganze Familie und deren Krankengeschichte. Das ist ein großer Vorteil.“

Trend zur Allgemeinmedizin

Generell ist unter den Studierenden ein Trend zur Allgemeinmedizin erkennbar, sagt Erwin Rebhandl, was auch die Leiterin des Instituts für Allgemeinmedizin an der JKU, Erika Zelko, bestätigt: „Die Allgemeinmedizin ist in Linz sehr gut vertreten. Wir hoffen, dass unsere Summer School auch dazu beiträgt, dass sich noch mehr Studierende für einen Berufsweg als Hausarzt entscheiden.“