Mühlviertler Erbe: St. Martiner Künstlerin zeigt eine Reise von gestern ins Morgen
ULRICHSBERG/ST. MARTIN. Mit ihrer Ausstellung „Mühlviertler Erbe“ wirft die Künstlerin und Klimaaktivistin Sandra Weilnböck im Jazzatelier in Ulrichsberg einen Blick auf die Spuren, die unsere Vorfahren hinterlassen haben und was wir künftigen Generationen vererben wollen.

Mal augenzwinkernd, mal informativ zeigt die St. Martinerin Sandra Weilnböck mit Fotos, Texten, Installationen auf, was frühere Generationen für uns geschaffen haben. Dabei wirft sie einen distanzierten Blick auf das 19. Jahrhundert. „Wir haben ein Bild von einer idyllischen Vergangenheit, die es so eigentlich nicht gegeben hat. Fix ist, dass es ständig Veränderungen gibt“, nennt sie etwa die Riesen-Glasindustrie, die es im Mühlviertel gegeben hat. Diese ging zu Ende und viele Arbeitsplätze verloren – das Mühlviertel blühte dennoch weiter auf. „Wandel gab es auch damals. Die Ausstellung soll eine Einladung zur Gedankenreise sein und will Impulse setzen, selbst aktiv zu werden“, sagt Sandra Weilnböck. Sie hinterfragt gesellschaftliche Normen und eröffnet neue Perspektiven für Handlungsspielräume.
Einladung zur Gedankenreise
„Die Zukunft ist ungewiss und bietet viele Möglichkeiten, die wir als Gesellschaft gemeinsam beschreiten können. Nur, wohin bewegen wir uns als Gesellschaft?“, will sie zum Nachdenken anregen. Dazu wird auch ein eigener Raum eingerichtet, in dem man sich einfach einen der vom Permakulturverein genähten Lumpenpolster nehmen, sich auf den Boden setzen und seine Gedanken um die Zukunft kreisen lassen kann. Weilnböck ergänzt: „Wir leben in einer Zeit der multiplen Krisen und auch Veränderungen lösen oft Ängste aus. Die Ausstellung soll diese nehmen, Hoffnung geben und zeigen, dass wir es gemeinsam schaffen.“
Fürs Klima ins Handeln kommen
Damit spricht sie auch eine klimagerechte Zukunft an. „Wir dürfen die Krise nicht verdrängen, sondern müssen ins Handeln kommen“, sagt die Klimabotschafterin und Klimaaktivistin. Unterstützt wird Sandra Weilnböck nicht nur vom Jazzatelier, der Klimaallianz OÖ und der Leaderregion, sondern auch vom Verein Permakultur Donau-Böhmerwald. Roswitha Diaz Winter erklärt, warum: „Die Ausstellung ist im Bereich Permakultur gut verortet. Deren Prinzip ist, Veränderungen kreativ zu nutzen – dann kann sich immer etwas Positives entwickeln. Was kann man also selbst so verändern, dass es Wirksamkeit hat und einem selbst gut tut? Viele werden entdecken, dass sie schon längst auf dem richtigen Weg sind. Sie setzen schon jetzt kleine, aber wichtige Schritte für eine klimagerechte Zukunft.“
Die Ausstellung „Mühlviertler Erbe“ ist von 8. Februar bis 15. März im Jazzatelier in Ulrichsberg zu sehen. Zur Finissage spricht Roswitha Diaz Winter über das „Permakulturelle Erbe“ und darüber, dass Permakultur viel mehr ist als nur Grünzeug. Die Schau ist auch für Familien und Schulen gut geeignet. Als Wanderausstellung kann sie von Gemeinden oder Pfarren gebucht werden.
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