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Lebenserinnerungen eines Mühlviertler Bauern

Martina Gahleitner, 12.02.2025 05:43

PEILSTEIN. Ignaz Fuchs war Chronist, Freigeist, Philosoph und Bauer in Stierberg in der Gemeinde Peilstein. Und er hat zeit seines Lebens Tagebuch geschrieben. Unter dem Dach des Bezirksheimatvereins entsteht nun ein Buch aus diesen handschriftlichen Aufzeichnungen.

  1 / 2   Heimatforscher Felix Grubich mit Veronika Fuchs, der Schwiegertochter des Chronisten Ignaz Fuchs vor dem Anwesen in Stierberg (Foto: Bezirksheimatverein)

„Es ist sehr selten, dass ein Bauer ein Tagebuch schreibt. Die Lebenserinnerungen von Ignaz Fuchs sind eine Zeitreise vom Ende des Kaiserreichs Österreich-Ungarn, über den Staat Österreich in der Zwischenkriegszeit bis zum Einmarsch Hitlers in unsere Heimat und den Geschehnissen während des Krieges in Peilstein und im Dorf Stierberg“, berichtet Felix Grubich, der Fuchs noch persönlich gekannt hat und dessen handschriftlichen Aufzeichnungen abgetippt hat. Der Großteil wurde im Originaltext belassen, „die Ereignisse des Zeitgeschehens werden also aus seiner Sicht der Nachwelt überliefert.“

Zeitgeschichtliches Dokument

Das Hardcover-Buch, für das Ignaz Märzinger Satz und Layout übernommen hat und das vor Ostern druckfrisch erhältlich sein wird, erzählt von der Jugend des 1904 geborenen Peilsteiners, der in einer wirtschaftlich und gesellschaftlich nicht einfachen Zeit aufgewachsen ist. Von seinem Glauben und der Kirche, den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges in Peilstein, der Verhaftung der fünf Peilsteiner Bürger, die ihr Hab und Gut retten wollten, vom Schicksal der Flüchtlinge und Heimatvertriebenen oder der Übernahme des Mühlviertels durch die Russen. „Seine Aufzeichnungen hat er überwiegend am Abend und in der Nacht gemacht – damit hat er seine Gedanken sortiert“, weiß Felix Grubich. Aus diesen Lebenserinnerungen entsteht nun ein zeitgeschichtliches Dokument.


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