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Rohrbachs Bezirksjägermeister warnt: Wachsender Wolfbestand wird Probleme mit sich bringen

Martina Gahleitner, 24.02.2025 05:17

ROHRBACH-BERG. Volle Zustimmung für Bezirksjägermeister Martin Eisschiel: Beim Bezirksjägertag haben die anwesenden Jäger den Rohrbach-Berger in dieser Funktion bestätigt und für die nächsten sechs Jahre an ihre Spitze gewählt. Eisschiel nutzte die Veranstaltung für einen Rückblick auf das Jagdjahr, forderte einmal mehr Maßnahmen gegen den Wolf und ließ auch die Tragödie Ende Oktober nicht unerwähnt.

  1 / 19   Johann Peter und der wiedergewählte Bezirksjägermeister Martin Eisschiel wurden mit dem Silbernen Ehrenzeichen des oö. Landesjagdverbandes ausgezeichnet, dazu gratulierten Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner und Staatssekretärin Claudia Plakolm. (Foto: Gahleitner)

Nachdem der Bezirksjägertag das Erntedankfest der Jägerschaft ist, fehlte die Streckenlegung nicht: Beim Rehwild wurde der Abschussplan zu 100 Prozent erfüllt. Beim Rotwild zeigte sich ebenso wie beim Schwarzwild ein Rückgang der Abschüsse, „diese haben sich wieder auf das Niveau von 2020 eingependelt“, sagte Martin Eisschiel. Die Gründe für die rückläufige Strecke beim Schwarzwild sieht Rohrbachs Bezirksjägermeister unter anderem am Wolfvorkommen. Ein Thema, das er nicht müde wird, anzusprechen: „Auch wenn es die Bevölkerung nicht wahrnimmt, nimmt der Bestand ständig zu. Die Probleme für die Jagd sind noch überschaubar. Aber wenn man sich vorstellt, dass sich der Bestand alle drei Jahre verdoppelt, wird das Auswirkungen auf Landwirtschaft, Tourismus, Freizeitnutzung und auch die Jagd haben.“ Als Land- und Forstwirt und Jäger machte er deutlich: „Es reicht. Der Wolf ist ein faszinierendes, wunderbares Raubtier, hat aber in unserer Kulturlandschaft keinen Platz.“ Der Luchs hingegen ist im Böhmerwald wieder heimisch geworden und wird von der Jägerschaft auch akzeptiert.

Besser hinhören, besser hinschauen

Nicht unerwähnt konnte er die Tragödie Ende Oktober lassen. „Die beiden Opfer waren kompetente, leidenschaftliche Jäger und jagdliche Führungskräfte und sie haben nur ihre Pflicht getan. Dass dies eine solche Wahnsinnstat auslöst, konnte niemand ahnen.“ Es werde an Verbesserungen und Lösungen gearbeitet, damit so etwas nicht wieder passiert. Jedenfalls „müssen wir besser hinhören und besser hinschauen. Wenn jemand glaubt, die Gesetze gelten für ihn nicht, dann ist es besser, sich von ihm zu trennen.“ Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner fügte an: „Wir werden eine einfache Lösung anbieten, um die Jäger zu unterstützen und rechtzeitig Einfluss nehmen zu können.“

Jagd muss bei Veränderungen mitgehen

Er sprach auch die gesellschaftlichen und klimatischen Veränderungen an, die die Zukunft der Jagd beeinflussen und die neue Herausforderungen bringen. „Wir müssen den Spagat schaffen zwischen Bewahrung der Werte und Weiterentwicklung“, sagte Sieghartsleitner. „Die Ansprüche der Wildtiere sind immer gleich, aber jene des Menschen haben sich vervielfacht. Deshalb braucht es Regelwerke“, sprach er etwa die Zonierung für Rotwild an.

Staatssekretärin Claudia Plakolm ging in ihrer Festrede auf die vielfältige Rolle der Jägerschaft ein und bekräftigte, dass „ihre Leistungen mehr in den Mittelpunkt der Gesellschaft rücken müssen. Jeder soll sich mal überlegen, wie die Natur ohne Jäger ausschauen würde – dann wäre nichts im Gleichgewicht.“  

Ehrenzeichen verliehen

Erntedankfest bedeutete auch, verdiente Waidmänner ins Rampenlicht zu rücken. Unter anderem wurden langjährige Jäger für 50-jährige, 60-jährige und 70-jährige Jagdausübung ausgezeichnet und Jagdhornbläserabzeichen verliehen. Außerdem erhielt Wolfgang Falkner (Genossenschaftsjagd Hofkirchen) das Bronzene Ehrenzeichen des OÖLJV überreicht. Mit dem Silbernen Ehrenzeichen wurden Johann Peter (Aigen-Schlägl) und Martin Eisschiel (Rohrbach-Berg) gewürdigt.


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