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UFO Jugendnotschlafstelle: Hier finden junge Menschen ein sicheres Dach über dem Kopf

Martina Gahleitner, 07.05.2025 05:28

ALTENFELDEN/LINZ. „Alle Jugendlichen sollen wissen, dass es einen Platz gibt, wo sie hingehen können, wenn sie ein Dach über dem Kopf brauchen“: Das wünscht sich die Altenfeldnerin Astrid Amerstorfer, die seit einem Jahr den Bereich stationäre Betreuungsangebote der Sozialen Initiative leitet. Die UFO Jugendnotschlafstelle liegt ihr besonders am Herzen.

  1 / 2   UFO-Mitarbeiter begleiten die jungen Menschen da, wo sie gerade stehen - hier eine Mitarbeiterin im Gespräch mit einer Bewohnerin. (Foto: Soziale Initiative)

Seit die Jugendnotschlafstelle im April 2002 ihre Pforten in Linz-Urfahr geöffnet hat, haben rund 2.100 junge Menschen zwischen 14 und 24 Jahren im UFO (Unterkunft für Obdachsuchende) genächtigt; 21.500 junge Menschen haben das Beratungsangebot in Anspruch genommen. Viele davon kommen aus dem Linzer Raum, aber auch aus den Bezirken reisen Jugendliche ins Ballungszentrum, wenn sie von Wohnungslosigkeit bedroht sind oder akut kein Dach über dem Kopf haben. „Oft treffen sie sich am Bahnhof und werden dann von der Polizei ins UFO verwiesen“, berichtet Astrid Amerstorfer. Ihr Anliegen ist es, das UFO auch außerhalb der Landeshauptstadt bekannter zu machen. „Das würde Minderjährigen viel Hilflosigkeit und Not ersparen“, ist sie überzeugt.

Die Notschlafstelle ist speziell für Minderjährige ausgerichtet. „Jeder ist hier willkommen, bekommt Essen, Kleidung und dann schauen wir, wie es weitergeht. Unser Team an sozialpädagogischen Fachkräften kennt sich mit den Sorgen der Jugendlichen aus“, sagt die Altenfeldnerin, die seit mehr als 20 Jahren bei der Sozialen Initiative arbeitet.

Zuflucht nach Streitigkeiten in der Familie

Die Gründe, warum die jungen Menschen im UFO Zuflucht suchen, sind vielfältig: Missbrauch oder Streit in der Familie, psychosoziale Belastungen, chronische Erkrankungen, Suchtmittelmissbrauch, finanzielle Probleme. „Oft ist es eine Kombination aus unterschiedlichen Faktoren und es sind lange Leidenswege, die hinter den Jugendlichen liegen. Ein 15-Jähriger läuft nicht leichtfertig von zu Hause weg. Damit sie nicht auf der Straße schlafen müssen, sollen sie wissen, dass es einen Platz gibt, wo sie aufgenommen werden“, betont die Sozialpädagogin.

Das UFO ist eine ganz niederschwellige Notschlafstelle, in der ersten Nacht brauchen die Obdachsuchenden auch keinen Ausweis vorzeigen. Für Mädchen und junge Frauen gibt es einen eigenen Schutzraum. Die durchschnittliche Verweildauer liegt bei den unter 18-Jährigen bei 7,42 Nächten; junge Erwachsene dürfen länger bleiben, im Schnitt sind es 26,28 Nächte.

Notschlafstelle mit Beratungsangebot

Zusätzlich gibt es Besuchszeiten (von 18 bis 20 Uhr sowie von 7 bis 9 Uhr), in denen junge Besuchende – auch unabhängig von einer Übernachtung – essen, Wäsche waschen, duschen und Beratungen in Anspruch nehmen können.

Ein wichtiger und verlässlicher Partner des UFO ist die Kinder- und Jugendhilfe. Diese gewährleistet schnelle und rasche Lösungen für die Jugendlichen. Es wird mit Streetworkern, Jugendcoaches, Mitarbeitenden anderer Sozialeinrichtungen sowie der Polizei und dem Gesundheitsservice der Stadt Linz zusammengearbeitet.

Daneben gibt es gemeinsame Film-, Grill- und Spieleabende sowie Ausflüge. Viele junge Menschen kommen auch nur auf einen Besuch im UFO vorbei – zum Billard spielen, Wuzeln oder um „Hallo“ zu sagen.

www.soziale-initiative.at

Die UFO Jugendnotschlafstelle in Linz (Hauptstraße 60) arbeitet im Auftrag der Kinder- und Jugendhilfe und ist täglich von 18 Uhr abends bis 9 Uhr morgens geöffnet. Besuchszeiten sind zwischen 18 und 20 Uhr sowie zwischen 7 und 9 Uhr.
Kontakt: Tel. 0732 714058, E-Mail: ufo@soziale-initiative.at

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