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Forschungsprojekt will Artenvielfalt in den heimischen Gewässern fördern

Martina Gahleitner, 14.05.2025 05:41

AIGEN-SCHLÄGL/BEZIRK ROHRBACH. Die Artenvielfalt in den Fließgewässern will ein neues Interreg-Projekt erhalten und verbessern. Projektleiter von Seiten der BOKU Wien ist der gebürtige Aigen-Schlägler Christoph Hauer vom Institut für Wasserbau, Hydraulik und Fließgewässerforschung.

Abschnitt der Großen Mühl nahe der Bayerischen Grenze, an dem die Projektpartner arbeiten werden (Foto: IWA/BOKU)

Mit dem Projekt „Living Treasures“ reagiert man auf den starken Rückgang der Artenvielfalt im tschechisch-österreichischen Grenzgebiet. Ziel ist es, die „lebendigen Schätze in Flüssen und Teichen“ zu erhalten. „Konkret geht es um den Rückgang rheophiler (strömungsliebender) und limnophiler (ruhigwasserliebender) Fischarten, welche für das gesamte Programmgebiet charakteristisch sind. Die Situation auf der tschechischen und österreichischen Seite der Grenze ist ähnlich, aber nicht gleich, und jede der Regionen steht vor spezifischen Herausforderungen. Das bietet einen Ausgangspunkt für Wissensaustausch und Wissenstransfer in der Pflege der biologischen Vielfalt und der Qualität der Biodiversität“, beschreibt Christoph Hauer.

Kernprojektgebiete sind die Große Mühl in Österreich und die tschechischen Flüsse Blanice und Lužnice sowie nahe gelegene Fließgewässer im Grenzgebiet. Hier will sich das Projektteam auf ausgewählte Fischarten, wie etwa die Äsche, fokussieren, „diese stehen als Indikator für eine Vielzahl von Umweltfaktoren und deren Veränderungen“.

Maßnahmen-Plan wird erarbeitet

In den nächsten drei Jahren wird der Wasserhaushalt gesamtheitlich und grenzüberschreitend betrachtet, die drei Fließgewässer werden untersucht und bewertet und zwei Pilotprojekte zum Erhalt der Biodiversität umgesetzt.

Nach diesem kontinuierlichen und detaillierten Monitoring wird ein Management-Plan für die Region erstellt. „Dieser soll die Interessen der Betroffenen, die Antizipation von Veränderungen durch den Klimawandel in Bezug auf Hoch- und Niederwasser, die Unterstützung der biologischen Vielfalt, sowie die Maßnahmen zum Erhalt von Natur und Landschaften für künftige Generationen und die Erfüllung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) beinhalten. Es werden Maßnahmen vorgeschlagen in Bezug auf die zu erwartende Entwicklung der Flüsse und der Region in den nächsten 10, 20 und 30 Jahren“, sagt Hauer und fügt an: „Der Schlüssel zum Erfolg des Projekts und seiner vorgeschlagenen Maßnahmen wird nicht nur die Zusammenarbeit der lokalen Verwaltungen und Behörden, sondern vor allem auch der einzelnen Gewässerbewirtschafter sein.“

Bürgerbeteiligung ist gefragt

Auch ein Bürgerbeteiligungs-Prozess ist geplant – ähnlich wie die BOKU (Universität für Bodenkultur) bereits in Norwegen, Österreich und Albanien erfolgreich umsetzen konnte. Dazu werden im November dieses Jahres interessierte Personen aus dem Einzugsgebiet der Großen Mühl eingeladen. „Somit wird gewährleistet, dass lokales Wissen, aber auch lokale Interessen in einen fachlichen Diskurs für ein zukünftiges Management unserer Fließgewässer einfließen“, betont der Projektleiter.


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