Klosterleben mit Schmäh: Schlägler Ordensbrüder überraschen auf Instagram
AIGEN-SCHLÄGL. So gar nicht verstaubt und weltfremd, wie man das vielleicht von einem jahrhundertealten Orden vermuten könnte, präsentieren sich die Prämonstratenser des Stiftes Schlägl seit neuestem auf der Social-Media-Plattform Instagram.
Mit einer gehörigen Portion Humor kommt der neue Instagram-Account opraem_stift_schlaegl daher. Man erfährt etwa, dass sich ein Ordensmann nach einem stressigen Arbeitstag genauso ein kühles Bier gönnt, sieht zu, wie die Schlägler unter dem Motto „Wir haben auch für dich den passenden Habit“ wortwörtlich auf Novizen-Fang gehen oder darf erfahren, dass auch Ordensleute manchmal in der Kirche nicht ganz andächtig sind.
„Holz-Norbert“ auf Abwegen
Eine zentrale Rolle spielt die Statue des heiligen Norbert, des Gründers des Prämonstratenserordens, die in den Videos einiges erleben darf. Dank dem „Holz-Norbert“, wie er klosterintern mittlerweile genannt wird, erfährt man einiges über die geschichtlichen Hintergründe des Prämonstratenser-Ordens.
Überraschende Ideen
Hinter dem Account steckt das zweiköpfige Social-Media-Team des Stiftes Schlägl mit Harald Füchsl und Lisa Ortner sowie die Ordensbrüder Ewald, Adrian, Vitus und David. „Von den vieren kommen auch die Ideen für die Videos, die auch mich immer wieder überraschen. Wir wollen aber mit dem Account aufzeigen, dass auch hinter Klostermauern nicht immer nur gebetet, gesungen oder gar geschwiegen wird, sondern manchmal auch der Schmäh rennt. Die Ordensleute sind Menschen wie du und ich“, erzählt Social-Media-Chef Harald Füchsl. Der Stein des Anstoßes für den neuen Account kam übrigens von Abt Lukas persönlich, der mit dem Wunsch nach „was Digitalem“ auf das Social-Media-Team zukam.
Große Reichweite
Und der Erfolg gibt den Schläglern, die erst Mitte Mai mit dem Account gestartet sind, Recht: „Manche Videos erreichen schon jetzt bis zu 50.000 Menschen und wir haben auch schon mehr als 1.500 Follower. Das Feedback ist zum überwiegenden Teil super. Nur wenige Rückmeldungen sind negativ. Denen gehen manche Sachen zu weit, aber wir wollen bewusst anders sein und auch manchmal an Grenzen gehen. Aufzeigen, dass es im Konvent menschelt“, so Füchsl.
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