Nach 30 Jahren im Schultheater fällt für Josef Wöhrer der Vorhang
ROHRBACH-BERG. Nach der Derniere des Stücks „Stromaufwärts“ ist nicht nur für dieses Schuljahr der Vorhang im Kellertheater des Rohrbacher Gymnasiums gefallen, sondern auch für Josef Wöhrer. Dieser hat in den vergangenen Jahren mit seinen Schülern 32 Inszenierungen auf die Bühne gebracht.
Für den Professor am Gymnasium Rohrbach war es „eine Reise voller Leidenschaft, Lernen und Inspiration“, auf die er mit großer Dankbarkeit zurückblickt. 1991 kam der Sarleinsbacher an die Schule und leitete bis 2014 die Bühnenspielgruppe der Mittelstufe. „Der Schwerpunkt lag auf Kinder- und Jugendtheaterstücken, wobei auch Großprojekte wie das Musical ‚Sindbads letztes Abenteuer‘ in Zusammenarbeit mit einigen Kolleginnen und Kollegen aufgeführt wurden“, erzählt Josef Wöhrer. In Günter Wolkerstorfer fand er sofort einen Seelenverwandten in Sachen Theaterliebe und gemeinsam haben sie bis zu vier Bühnenspielgruppen gleichzeitig betreut.
2015 übernahm er nach der Pensionierung von Gü die Leitung der Bühnenspielgruppe der Oberstufe und brachte mit den Schülern Klassiker der Theaterkunst zur Aufführung.
Fürs Leben lernen
Für den leidenschaftlichen Regisseur ist Theater eine Lebensschule: „Man lernt, sich in Rollen einzufühlen und muss Mimik und Gestik deuten können. Wer auf der Bühne steht, entwickelt Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein und kann seine Emotionen ausleben. Theater leistet aber auch einen wichtigen Beitrag zur politischen Bildung junger Menschen und sensibilisiert für gesellschaftliche Anliegen“, ist Wöhrer überzeugt. „Was mich immer wieder aufs Neue begeistert hat, ist das Engagement der Jugendlichen. Sie opfern viele Stunden ihrer Freizeit, um nach einer langen Probenzeit ein Stück zur Aufführung zu bringen.“ So mancher seiner Theaterschüler sei auch schon für andere Produktionen angefragt worden, berichtet er nicht ohne Stolz.
„Mir hat jede einzelne Probe und jede Aufführung enorm viel Spaß gemacht“, meint Wöhrer zum Abschied. Das Bühnenspiel wird ihn aber auch in der Pension nicht loslassen: Ihn reizt die Idee, Theaterprojekte mit Gleichgesinnten zu verwirklichen und neue Impulse zu setzen.
Andel übernimmt von Wöhrer
Indes geht natürlich auch der Spielbetrieb am Kellertheater des Gymnasiums weiter. Mit Clemens Andel übernimmt ein bühnenerfahrener Künstler und Lehrerkollege die Leitung des Oberstufen-Theaters von Josef Wöhrer.
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