Erinnerung an Norbert Hanrieder wird in Putzleinsdorf auch nach Auflösung des Vereins weiterleben
PUTZLEINSDORF. 62 Jahre lang, seit 1963, hat der Verein Hanriedergemeinde das gesellschaftliche und kulturelle Leben in Putzleinsdorf mitgeprägt. Heuer hat er sich aufgelöst, das Andenken an Norbert Hanrieder wird aber auch in Zukunft erhalten bleiben.
„Der Verein will die Kenntnis des Lebensganges und der Dichtungen Norbert Hanrieders durch Veranstaltungen sowie ferner die Kenntnis und den Gebrauch der Mühlviertler Mundart fördern.“ So wurde der Zweck des Vereins in der Satzung niedergeschrieben. 1963, 50 Jahre nach dem Tod des oberösterreichischen Mundartdichters und Priesters, wurde die Hanriedergemeinde gegründet. Seither gab es unzählige Dichterlesungen, Vortragsabende, Heimatabende und es wurden viele Werke herausgegeben – beginnend vom „Oberösterreichischen Bauernkrieg“ im Jahr 1964, über seine Mundartdichtungen bis hin zu den Mutter-Briefen oder „Hanrieders Rachel“, das 2017 zum Musiktheaterstück „Leinenhändlersaga“ entstanden ist.
„Wir wollen die Mundart erhalten. Deshalb freut es uns besonders, dass auch junge Leute Hanrieders Gedichte bei Veranstaltungen gelesen haben“, berichtet Johann Falkinger, der nach Ludwig Fuchs, Alois Sonnleitner und Franz Höfler seit 2006 als Vereinsobmann agierte. Er blickt zufrieden und auch mit Stolz zurück auf das langjährige Vereinsgeschehen. Höhepunkte waren etwa der erste Hanrieder-Wandertag, 1992 folgte der Hanrieder-Wanderweg, 2013 gab es ein Hanrieder-Hofer-Gedenkfest in Putzleinsdorf und am Ameisberg, 2023 wurden 120 Jahre Ameisbergwarte gefeiert. „Mit der Herausgabe der CD „Gruß aus Putzleinsdorf“ im Jahr 2012 wurde auf Initiative von Norbert Huber auch ein ehrenvolles Gedenken an den einstigen Mitstreiter von Hanrieder, Josef Hofer, gesetzt“, erinnert Hans Falkinger.
Hanriederstube bleibt offen
Die Entscheidung, die Hanriedergemeinde aufzulösen, habe er sich nicht leicht gemacht. „Aber es kann jederzeit in anderer Form, durch andere Leute und mit neuen Ideen weitergehen – dem steht nichts im Wege. Und in seinen Büchern und dem Gedenkraum hat man Hanrieders Zeit des Wirkens als wahren Schatz erhalten“, freut sich Falkinger.
Die 1992 eröffnete Hanriederstube am Gemeindeamt wird jedenfalls weiterbetrieben, betont Amtsleiter Hieronymus Ecker. Außerdem sind viele seiner Werke am Gemeindeamt erhältlich. Ebenso wird die Forschungsarbeit weitergeführt, speziell durch Heimatforscherin Obmann-Stellvertreterin Gertraud Viehböck aus Kollerschlag.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden