Der Mensch braucht Wurzeln, Flügeln und viel Herzlichkeit
ST. MARTIN/MKR. Dass eine Diskothek eine Begegnungszone ist, ist ja nichts Neues. Dass hier aber Jung und Alt ins Gespräch kommen und Weisheiten der Generationen austauschen, war ein Experiment. Ein gelungenes, wie sich beim Fest der Herzlichkeit der Leaderregion Donau-Böhmerwald im empire herausstellte.
Die Veranstaltung sollte das Startsignal sein, um das zwischenmenschliche Zusammenrücken zu fördern und für mehr Herzlichkeit, mehr Menschlichkeit zu sorgen. „Es gibt viele negative Tendenzen, vieles was Angst macht. Dem wollen wir in unserer Region entgegenwirken – durch Miteinander statt Übereinander reden“, erklärte Leader-Obmann Klaus Falkinger. Und so kam es, dass im empire die Jungen erklärten, was dissen, cringe oder lowkey heißt und im Gegenzug alte Sager übersetzt bekamen. Da wurde das Handhobeln und Blumen häkeln ausprobiert, ebenso der Flipperautomat aus dem 1930er-Jahren. An anderen Stationen wiederum tauschten sich die Besuchenden über Selbstfürsorge aus oder nutzten die eigens gestalteten Tischkarten mit Eisbrecher-Fragen, um ins Gespräch zu kommen. Es sei ein Experiment, meinte Barbara Kneidinger, Geschäftsführerin des Leaderbüros zu Beginn der Veranstaltung. Angesichts der regen Unterhaltungen unter vorher fremden Menschen kann man durchaus von einem geglückten Versuch sprechen.
Mit Mut, Wissen und Respekt
Als Keynote-Speaker motivierte Jolly Kunjappu, seine Wurzeln und Traditionen zu pflegen und zugleich seine Flügel zu öffnen und sich weiterzuentwickeln. „Mit Mut, Wissen und Respekt kommt man zum Erfolg“, betonte er und ist selbst das beste Beispiel dafür. Denn so sei er zu den Rolling Stones gekommen: Er habe einfach Mick Jagger angerufen und gefragt, ober er nicht einen Percussionisten brauche – „ich bin da und ich bin ein verdammt guter Trommler.“ Der gebürtige Inder, der in München lebt und arbeitet und gerne in Mitternschlag Urlaub machte, gab auch seine Lebensweisheit mit: „Egal was du machst, machs mit Freude. Sonst hat es keinen Sinn.“ Und die Herzlichkeit dürfe man dabei nicht verlieren.
Abgerundet wurde das von Christine Haiden moderierte Fest durch Musik von der Familienband Leinöl und Rapper Patrik Heim sowie einer Aufführung der Theatergruppe Courage. Die Seminarbäuerinnen und Pizzakoch Jonas Oberaigner sorgten für Genuss.
Lass uns reden
Wie geht die Leader-Initiative nun weiter? Um Menschen verstärkt ins direkte Gespräch zu bringen, hat die Projektgruppe auf lassreden.at einige Impulse zusammengestellt – vom Fragen fragen-Kartenspiel, dem Türanhänger bis zum Blog.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden