Naturtipp im Mai: Der Fieberklee - ein Klimabotschafter
Die Blütenpflanze dieses Jahres ist medizinisch nicht in der Lage, Fieber zu vertreiben. Sie ist auch nicht mit den uns bekannten zahlreichen Kleearten verwandt. Ihre Blüten sind jedoch ein reich gedeckter Tisch für verschiedene Insektenarten.
Dort, wo der Fieberklee wächst und gedeiht, in den Mooren, Sümpfen und Feuchtwiesen, ist er nahezu perfekt an die Lebensbedingungen angepasst. Die hohlen Stängel und Blattstiele dienen dem Auftrieb und der Durchlüftung am Wasserstandort. Jetzt im Mai und Juni stellt der Fieberklee mit den zarten, weißen und bartartigen Wimpern der Blüten seine ganze Schönheit zur Schau und ladet damit hauptsächlich Hummeln zum Besuch ein.
Wertvolle Feuchtgebiete
Mit der Wahl zur „Blütenpflanze des Jahres“ soll auf den dringend notwendigen Schutz seiner Lebensräume, der Feuchtgebiete, und deren Bedeutung für Mensch und Natur hingewiesen werden. Eine Vielzahl von hoch spezialisierten Tier- und Pflanzenarten fühlt sich hier wohl. In den obersten Schichten der Moore lagert sich abgestorbenes pflanzliches Material ab, ohne zersetzt zu werden. Pro Jahr wird zirka 1 mm in einem intakten Moor aufgebaut. Dieses Material bezeichnen wir als Torf. In den Torfschichten der Moore wird etwa doppelt so viel Kohlenstoff gebunden, wie in allen Wälder weltweit. Moorlandschaften beeinflussen unser Klima also sehr positiv. Werden Moore abgebaut, so entweichen riesige Mengen klimaschädliches Kohlendioxyd.
Dauerhafter Schutz
Seit 35 Jahren kauft die Österreichische Naturschutzjugend Haslach Feuchtgebiete mit zahlreich eingelagerten Moorflächen im Oberen Mühlviertel, um sie dauerhaft zu schützen. Mit den 71 Hektar Öko-Inseln für Natur und Mensch wird ein sichtbares Zeichen für Natur- und Klimaschutz in der Böhmerwaldregion gesetzt.
Verfasser: Karl Zimmerhackl, Naturschutzjugend önj Haslach
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