Naturtipp im Juli: Der Warzenbeißer – eine seltene Heuschreckenart

Martina Gahleitner, 05.07.2020 11:39

Angeblich haben schwedische Bauern berichtet, dass der Biss dieser Heuschrecke Warzen entfernt, Tatsächlich könnte der Warzenbeißer menschliche Haut durchbeißen, aber er ist nicht angriffslustig. Meist entdecken wir ihn beim Wandern oder beim Mähen erst, wenn er vor uns flüchtet.

Der Warzenbeißer gehört zu den gefährdeten Heuschrecken. Foto: David Moser

Der Warzenbeißer ist ein Allesfresser in mageren Wiesen. Mit lautem Gesang, der langsam und scharf beginnt, und immer schneller wird, lockt das Männchen das Weibchen zur Fortpflanzung an. Die befruchteten Eier werden mit einem langen Legebohrer im Boden abgelegt und können dort bis zu sieben Jahre überdauern. Bei günstigen Bedingungen schlüpfen im April junge Warzenbeißer, die zwischen Ende Juni und Anfang Juli geschlechtsreif werden.

Gefährdete Art

Warzenbeißer sehen sehr robust aus, sie haben einen kräftigen Kopf, keulenförmige Beine und gefleckte Flügel. Obwohl diese Heuschreckenart kontinentales Klima und Frost gut aushält, ist sie in ganz Europa durch den Verlust von offenen Flächen und lockerer Vegetation, durch Aufforstungen, Düngemittel und Stickstoff aus der Luft bedroht. Zum Schutz dieser gefährdeten Heuschreckenart, wirken sich Mähwiesen, die abschnittsweise möglichst spät und zeitlich versetzt einmal im Jahr nicht zu kurz gemäht werden, sehr positiv aus.

Lebensräume erhalten

Die zwölf Öko-Inseln der önj Haslach bieten Offenhaltung von Flächen, offene Bodenstellen, sporadisch gepflegte Brachen, Altgrasstreifen und lockere Vegetation und tragen so wesentlich zur Erhaltung des Warzenbeißers, aber auch zum Schutz anderer bedrohter Tier- und Pflanzenarten bei.

Quellen: Natur NRW 3/2019 Fachbeitrag von Axel Hochkirch, Sönke Twietmeyer; Die Heuschrecken Salzburgs, Salzburger Natur-Monographien –Band 1, S.60/61