Naturtipp im Juni: Wo bleibt der Gelbbauchunken-Ruf?
Einer Latsche oder Pfütze weichen wir beim Wandern gern aus oder überspringen diese in einem Satz, um sie möglichst schnell hinter uns zu lassen. Doch das flache, meist trübe Kleingewässer entlang eines Waldweges, in Schottergruben und Steinbrüchen ist Heimat und Lebensraum für Gelbbauchunken.
Gelbbauchunken erreichen eine Größe von 3,5 bis 5 Zentimeter, ein verschwindend kleines Erscheinungsbild. Die Oberseite ist graubraun gefärbt und mit flachen Warzen besetzt. Damit sind sie in ihrer schlammigen Welt perfekt getarnt.
Knalliges Fleckenmuster
Die Unterseite weist ein auffallendes gelbes Fleckenmuster auf. Wenn Gefahr von Fressfeinden droht, zeigen sie blitzartig ihren knallig gelben Bauch. Es soll dies eine Warnung sein: „Ich bin giftig, friss mich nicht!“ Es handelt sich dabei um reizende Hautabsonderungen, die auch eine antibakterielle Wirkung entfalten. Diese gelben Flecken sind von Unke zu Unke unterschiedlich angeordnet. Dies erleichtert die Arbeit der Unken-Forscher. Die Tiere sind, auch nach Jahren, eindeutig an ihrem individuellen Bauchmuster zu unterscheiden. In günstigen Fällen können die Tiere ein Alter bis zu 15 Jahren erreichen.
Lebensraum am Wasser
Das Berg- und Hügelland des Mühlviertels bietet den Tieren gute Lebensbedingungen. Durch ihre enge Bindung an den Lebensraum Wasser beginnt die Fortpflanzungszeit zwischen April und Juni. Die Weibchen befestigen ihre Laichpakete in lockeren Klümpchen an Pflanzenblättern. Mit der raschen Erwärmung der kleinen Gewässer kommt es auch zu einer schnellen Entwicklung des Nachwuchses.
Durch Zuschütten und Eintrag von Müll und Umweltgiften gefährden wir das Weiterleben dieser unscheinbaren Lebewesen. Kleingewässer ohne Fischbesatz in unseren Gärten fördern das Leben der Gelbbauchunken.
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