Naturtipp im Jänner: Baumrinden als Visitenkarten
Winterliche Spaziergänge sind nicht nur für unsere Gesundheit sehr förderlich, sondern können ganz schön spannend werden, wenn wir dabei auch versuchen, unsere Artenkenntnisse aufzufrischen.
Wie können wir herausfinden, um welche Laubbaumarten es sich handelt, wenn diese ohne Blattwerk sind? Jetzt hilft uns dabei der Blick auf die Farben, Muster, Schuppen und Strukturen der Rinden. Einige Laubbäume haben sehr glatte Stämme, andere sind senkrecht oder waagrecht gestreift.
Buche, Eiche oder Birke?
Leicht zu erkennen sind die Rotbuchen an ihrer glatten grauen Rinde. Die Stieleichen sind, so wie die Rotbuchen, sehr stattliche Bäume. Mit den tiefen graubraunen, senkrecht verlaufenden Rissen ihrer Rinde sind sie auch von Laien gut zu bestimmen. Auch die Birken sind an ihrer glänzend weißen, mit schwarzen Querbändern durchzogenen Rinde sicher zu erkennen. Solange der Waldboden schneefrei bleibt, können auch die im Herbst abgeworfenen Blätter als Bestimmungshilfe dienlich sein.
Wertvoller Schutz
Die Baumrinde ist Schutzwall und Wachstumszone. Sie schützt die Bäume, so wie die Haut den Menschen, vor negativen Wettereinflüssen, vor Pilzsporen, Sonnenbrand und auch vor Feuer. Eichen- und Weidenrinden werden auch für Heilzwecke in der Volksmedizin eingesetzt. Bei schlechten Getreideernten während der „kleinen Eiszeit“ wurden in der Böhmerwaldregion Baumrinden ins Brotmehl gemischt, wie Franz Fischer im „Oberplaner Gemeindegedenkbuch“ über Naturereignisse rund um Horni Plana/Oberplan in Südböhmen berichtet.
Rinden sind auch Lebensraum für Flechten und Moose sowie für Käfer, Fliegen, Spinnen, Wanzen und Schmetterlinge. Kleiber, Baumläufer und Spechte suchen die Rinden aller Bäume nach kräftigender Nahrung ab.
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