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Ein Tag voll Handwerk im Gedenken an den Oberkappler Schuster Josef Wundsam

Petra Hanner, 17.09.2025 18:45

OBERKAPPEL. Aussterbende Handwerkskunst steht am Sonntag, 21. September, bei der Veranstaltung „Altes Handwerk in Wundsams Schusterhaus“ in Oberkappel im Mittelpunkt. Organisiert wird sie vom Kulturverein OKay, der Feuerwehr und der Goldhaubengruppe Oberkappel.

Josef Wundsam prägte 80 Jahre lang das Leben in Oberkappel mit. (Foto: Kulturverein OKay)
  1 / 3   Josef Wundsam prägte 80 Jahre lang das Leben in Oberkappel mit. (Foto: Kulturverein OKay)

Das Schusterhaus Wundsam, damals Oberkappel 4, gehört zu den ältesten Häusern der Gemeinde. Schon im Jahre 1810 beherbergte das Haus einen Schuhmachermeister mit Namen Peter Klöbl und seine Frau Margarethe. Das Haus kam 1893 in den Besitz von Johann Wundsam und Zäzilia Auszugsbauer. Dieser vererbte das Haus seinem Sohn Johann, der von Beruf Schuhmacher und der Vater von Josef Wundsam, dem letzten Schuhmacher Oberkappels, war.

Das Leben des Josef Wundsam

Josef Wundsam erlernte das Schuhmacherhandwerk in Engelhartszell, wo er seine Frau Maria Frierss kennenlernte. 1936 heiratete Josef Wundsam Maria Frierss und übernahm im selben Jahr das Elternhaus und die Schusterwerkstätte.

Zu dieser Zeit war die Konkurrenz im Schuhmachergeschäft noch groß. Nicht nur, dass es im Ort drei Schuhmacher gab, sondern auch die zunehmende Industrialisierung und der steigende Vertrieb durch den Handel machten die Herstellung neuer Schuhe bald überflüssig.

Josef Wundsam passte sich der Zeit an und reparierte nicht nur Schuhe, sondern auch Lederwaren aller Art: Schultaschen, Pferdehalfter, Ledergürtel und Lederriemen.

Bis zu seiner Übersiedlung ins Altersheim 2004 stellte er seine Kunden durch seine gewissenhafte Arbeit und seine geringen Preisforderungen – „Gibst ma halt drei Schilling!“ – mehr als zufrieden.

Intakte Werkstatt besichtigen

Die Veranstaltung „Altes Handwerk in Wundsams Schusterhaus“ wird in Erinnerung an den Menschen und Schustermeister Josef Wundsam abgehalten, der mit seiner bescheidenen Lebensart und seinem liebevollen Umgang die Menschen und das Leben in Oberkappel 80 Jahre lang geprägt hat. Sie findet direkt vor seinem Haus statt, das in begleiteten Führungen besichtigt werden kann. Zu sehen ist unter anderem die noch voll intakte Werkstatt und der Lebensraum des 2009 verstorbenen Schusters.

Weiters zeigen Vertreter der Handwerke Spinnen, Klöppeln und Korbbinden Einblicke in ihre Fertigkeiten. Bei einem Flohmarkt kann diverses Inventar und altes Werkzeug aus dem Schusterhaus erworben werden.

Die veranstaltenden Vereine sorgen dabei zwischen 9.30 und 15 Uhr für das leibliche Wohl.

Sonntag, 21. September, 9.30 bis 15 Uhr
Falkensteinerstraße 2, Oberkappel

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