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SCHÖNEGG. Am Montag ist es soweit: Die Gemeinde Schönegg fusioniert mit Vorderweißenbach und verschwindet so aus den Landkarten Oberösterreichs. Auch für Bürgermeister Peter Pagitsch (ÖVP) sind die letzten Amtstage angebrochen. Tips traf ihn zum Interview.

Die Gemeindegrenze verschwindet mit dem kommenden Jahr.
  1 / 2   Die Gemeindegrenze verschwindet mit dem kommenden Jahr.

Tips: Wenn Sie auf die vergangenen Monate zurückschauen: Was waren die größten Herausforderungen im Fusionsprozess und was lief gut?

Pagitsch: Die Ungewissheit über den Ausgang der Bürgerbefragungen war sicherlich eine der größten Unsicherheitsfaktoren im Prozess. Im Nachhinein gesehen wären viele Diskussionen nicht notwendig gewesen, und auch die persönlichen Angriffe, die stattgefunden haben, gingen an die Substanz. Positiv erwähnen möchte ich auf jeden Fall die gute Zusammenarbeit in der Gemeinde und unter den Fraktionen. Alle Beschlüsse waren einstimmig. Dafür möchte ich den Fraktionsmitgliedern, aber auch allen Mitarbeitern und speziell dem Amtsleiter danken.

Tips: Was ist heute übrig geblieben von den Unterschriftenlisten und Gegenbewegungen, mit denen Sie während des Prozesses konfrontiert wurden?

Pagitsch: In der Bevölkerung ist es sehr ruhig geworden und man spürt durchwegs eine positive Stimmung. Die gesammelten Unterschriften sind bis heute nicht bei mir gelandet. Ich habe also ein gutes Gefühl, dass es für die Leute passt. Manches muss natürlich angepasst werden, wie etwa die Gebührenordnung oder die EDV, was bereits geschehen ist.

Tips: Wie ist der Umgang mit der neuen Partnergemeinde?

Pagitsch: Äußerst positiv! Wir hatten nie das Gefühl, als Bittsteller zu kommen, oder der „Kleine“ zu sein, der zum Großen kommen will. Es waren immer Gespräche auf Augenhöhe und als die Entscheidung für Vorderweißenbach endgültig gefallen war, empfing man uns mit offenen Armen.

Tips: Was können Sie anderen fusionswilligen Gemeinden mit auf den Weg geben.

Pagitsch: Ich werde mich hüten, weise Ratschläge zu geben, denn ich musste mir genug solche von Leuten anhören, die glaubten zu wissen, wie eine Fusion geht. Jede Gemeinde muss ihren Weg finden und man soll sie in Ruhe arbeiten lassen. Was aber eine Grundvoraussetzung ist, sind meiner Meinung nach Leute, die auch nach der Fusion weitermachen, natürlich ein Bürgermeister für die „neue“ Gemeinde und jemand, der bereit ist, einen Schritt zurückzutreten. Notwendig ist auch, alle Fraktionen im Boot zu haben und kein Politikum daraus zu machen. Ich sage immer: Wenn alle wollen, ist vieles möglich. Man sollte nichts von vorne herein ausschließen.

Tips: Nach neun Jahren im Bürgermeister-Amt: Wie geht es für Sie weiter?

Pagitsch: Ich bin seit 1. Oktober wieder vollzeit beruflich tätig. Durch die Fusionsvorbereitungen war die Arbeit am Gemeindeamt noch aufwändiger als sonst. Deshalb freue ich mich schon auf die Entlastung. Ich glaube, die Gemeinde ist auf einem guten Weg und wir haben eine zukunftsfähige Lösung gefunden.

Tips: Wo feiern Sie Silvester?

Pagitsch: In Vorderweißenbach, wo zwei junge Vereine aus Schönegg und Vorderweißenbach gemeinsam eine Party organisieren.

RÜCKBLENDE:

Im April wurde bekannt, dass Schönegg nach einem Fusionspartner sucht, nachdem aus der Nachbargemeinde Afiesl ein Nein dazu kam. Die Bevölkerung entschied sich bei Bürgerabenden mehrheitlich für einen Wechsel nach Vorderweißenbach. Die Fusion wird mit 1. Jänner vollzogen. Am 8. April wird die neue Großgemeinde – flächenmäßig mit Abstand die größte im Bezirk Urfahr-Umgebung – einen neuen Bürgermeister und Gemeinderat wählen.


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