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Heines Altes Lager: Hofstettner brauen Bier wie in alten Zeiten

Martina Gahleitner, 24.11.2018 18:05

ST. MARTIN. Mit einer Handvoll historischer Braugerste hat alles angefangen. Fast zehn Jahre und eine Menge Sortenforschung, Versuchsmälzungen und Probesude später konnte in der Brauerei Hofstetten das Ergebnis verkostet werden: ein Bier, das gebraut wurde und schmeckt wie vor 80 Jahren.

  1 / 17   Peter Krammer und Max Thaller haben sich einer besonderen Herausforderung gestellt und im alten Sudhaus ein Bier wie vor 80 Jahren gebraut. Foto: Gahleitner

Wie  gut, dass das alte Sudhaus nicht stillgelegt wurde,  nachdem 2015 das neue in Betrieb gegangen ist. Denn hier werden Spezialsorten gebraut – der Granitbock, der Sündenbock oder jetzt eben „Heines Altes  Lager“. Basis für letzteres ist die Braugerste „Heines Heisa“, die von 1935 bis 1950 in der Region angebaut wurde. Drei historische Sorten hat Brauerei-Chef Peter Krammer im Jahr 2009 in der Genbank in Linz ausgesucht und mit einem Grundstock von 300 Kilo Braugerste Sortenversuche mit dem Bio-Kompetenzzentrum Schlägl gestartet. „Heines Heisa hat schließlich am besten mit den klimatischen Bedingungen und den kargen Böden harmoniert“, erzählte Krammer, als er gemeinsam mit Projektpartnern und den vielen Wegbegleitern den ersten Schluck des neuen, alten Bieres verkostet hat. Denn Saatzüchter, Bio-Landwirte, Mälzer und Ideengeber haben ihn bei seinem Vorhaben unterstützt.

So authentisch wie möglich

„Je mehr Parameter man auf früher zurücksetzt, umso näher kommt man dem Geschmack von früher“, sagte Krammer. Deshalb erfolgte auch die Mälzung nach historischen Rezepten, beim Hopfen wurde die älteste im Mühlviertel angebaute Biosorte Malling verwendet und natürlich wurde das alte  Sudhaus, das Heinrich Krammer 1929 errichtet hat, eingeheizt. Allerdings: „Ich trau mich nicht zu sagen, dass es wirklich wie vor 80 Jahren schmeckt“, meinte Krammer. Bei so einem historischen Sud treten gewisse Begleitaromen in den Vordergrund, die durch die Industrialisierung der letzten Jahrzehnte verloren gegangen sind. Leichte Gemüse-Aromen und eine dezente Butternote finden sich etwa in Heines Altes Lager. Oder, wie Franz Lang von Bio Saat in Arnreit meinte: „Es schmeckt heimisch.“ Für ihn ist es auf jeden Fall kein Bier, das man für den Durst trinkt, sondern wirklich genießen muss.

Austausch mit Konsumenten ist wichtig

Erhältlich ist das historische Bier vorerst nur am Hofstettner Rampenverkauf, denn Peter Krammer und sein Team möchten wissen, wie das neue alte Bier beim Konsumenten ankommt. „Der Biergeschmack hat sich extrem verändert und unser Heines Altes Lager bewegt sich doch weit abseits normierter Bierstile“, möchte Krammer Ideen und Gedanken mit den Kunden teilen.


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