Goldhauben-Webe: Weil Näherinnen fehlen, ist Standort in Gefahr
LEMBACH/UNTERWEISSENBACH. Die Auftragslage ist gut, Arbeit gibt es genug – und dennoch hat Goldhauben-Webe an den Standorten in Lembach und Unterweißenbach mit Herausforderungen zu kämpfen. Denn es fehlen Näherinnen.
Noch ist es frühmorgens, doch im Betrieb in der Lembacher Friedhofstraße surren schon die vielen Näh- und Spezialmaschinen. 18 Mitarbeiterinnen stellen hier Berufsbekleidung und Textilien großteils für Krankenhäuser und Altenheime sowie Uniformen für den Samariterbund her. „Die Zuschnitte kommen von Linz. Diese werden dann auseinandersortiert und entsprechend verarbeitet und zusammengenäht“, beschreibt Anita Wimmer, die seit knapp zehn Jahren als Vorarbeiterin bei Goldhauben-Webe in Lembach tätig ist. Im Betrieb beschäftigt ist sie aber schon seit 1987, gleich nach der Schule wurde sie hier als Näherin angelernt.
Jeder kann nähen lernen
„All unsere Mitarbeiterinnen werden angelernt und beginnen mit einfachen Sachen, wie Taschen säumen oder verstürzen“, sagt Wimmer und zeigt damit auf, dass jeder mit ein wenig Fingerfertigkeit und Geschick zum Nähen geeignet ist. „Wir haben so viel Arbeit und zu wenig Leute. Es wäre schade, wenn sich der Betrieb hier nicht mehr rentieren würde“, hofft sie bald auf Zuwachs in der Belegschaft. Gerade das Corona-Jahr, in dem etwa auch Mund-Nasenschutzmasken und Schutzkleidung bei Goldhauben-Webe hergestellt wurden, hat gezeigt, wie wichtig die Produktion vor Ort ist.
Ähnlich wie am Standort Lembach schaut es in Unterweißenbach aus. Auch hier fehlen Näherinnen, informiert Daniela Steidl, Leiterin des Personalbüros. „Aufgrund der sehr guten Auftragslage brauchen wir mehr Personal“, freut sie sich auf Bewerbungen. Insgesamt beschäftigt das Familienunternehmen mit Stammsitz in Linz rund 150 Mitarbeiter. Eigentümer Johann Schmidhofer setzt dabei auf seine Ideologie, Arbeitsplätze in Oberösterreich zu erhalten.
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