Pufferstreifen und mehr Laubholz an den Ufern der Großen Mühl
KLAFFER/ULRICHSBERG. An der Großen Mühl entstehen streckenweise ökologisch wertvolle Pufferstreifen, um dem Gewässer mehr Raum zu geben.
7,5 Hektar Uferrandstreifen entlang eines vier Kilometer langen Gewässerabschnitts an der Großen Mühl in Klaffer und Ulrichsberg wurden für das Projekt des oö. Landschaftsentwicklungsfonds angekauft. Somit können Überflutungs- und Sedimentationsflächen geschaffen werden. Diese ökologische Aufwertung wirkt sich positiv auf den gewässerökologischen Zustand und auch auf den Hochwasserschutz aus. „Je mehr Wasser in den Oberläufen unserer Gewässer zurückgehalten wird, desto geringer ist das Schadenspotential in den dichter besiedelten Unterlaufbereichen“, erklärt der für Hochwasserschutz zuständige Landesrat Wolfgang Klinger. Der mäandrierende Gewässerverlauf und die natürliche Gewässerdynamik verlangsamen den Wasserabfluss.
Flussperlmuschel profitiert
Außerdem profitiert die Flussperlmuschel von den Maßnahmen, ergänzt Naturschutzreferent LH-Stellvertreter Manfred Haimbuchner: „Der hohe Feinsandanteil in der Großen Mühl hat den letzten Beständen der geschützten Flussperlmuschel stark zusetzt. Durch die Verminderung des Feinmaterialeintrags in die Mühl können wir den Lebensraum für diese heimische Kostbarkeit verbessern.“ Damit wird auch dem Muschelnachzuchtprojekt der Österreichischen Naturschutzjugend (önj) Haslach Auftrieb gegeben.
Laubholz statt Fichtenmonokultur
Weil naturnahe Waldbestände mehr Wasser im Boden zurückhalten können, als standortfremde Flachwurzler, werden gewässerangrenzenden Fichtenmonokulturen zu Laubholzbeständen umgewandelt. Auch wenn dies anfangs wie ein starker Eingriff aussehen mag, macht diese Maßnahme die Wald- und Uferbereiche klimafit. „Zudem hilft uns dieser Puffer zu land- und forstwirtschaftlichen Flächen Schäden durch Biberaktivitäten zu minimieren“, ist Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger überzeugt.
Folgeprojekte geplant
Am oö. Landschaftsentwicklungsfonds, der rund 145.000 Euro für das Projekt zur Verfügung stellt, ist neben Naturschutz, Wasserwirtschaft, Ländlicher Neuordnung auch das Straßenressort beteiligt: „Von uns mitfinanzierte ökologische Projekte können bei späterem Bedarf als Ausgleichsmaßnahmen für Infrastrukturprojekte herangezogen werden“, ergänzt Landesrat Mag. Günter Steinkellner. Auch die ehemaligen Grundstückseigentümer werden in di Maßnahmen eingebunden. Auch weiter Mühl-abwärts gibt es bereits Überlegungen und Interessenten für ein ähnliches Folgeprojekt.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden