Bedeutung von Gasknotenpunkt in Oberkappel/Neustift nimmt zu
OBERKAPPEL/NEUSTIFT. In Oberkappel treffen mit der West-Austria-Gasleitung (WAG) und der PENTA-West zwei Gasleitungen zusammen, die von großer regionaler, aber auch internationaler Bedeutung sind. Landeshauptmann Thomas Stelzer besuchte die auf Neustifter Gemeindegebiet befindliche Gasverdichterstation.
Zwar werde man zusehends von russischem Gas unabhängiger und auch der Ausstieg aus fossilen Energieträgern schreite stetig voran, bis auf Weiteres noch sei aber Gas in Oberösterreich ein wichtiger Energieträger. „In Oberösterreich entfallen 40 Prozent des Energieverbrauchs auf die Industrie und dort wiederum ebenfalls 40 Prozent auf Erdgas. Deshalb ist das Gas noch über Jahre hinweg ein wichtiges Energiemedium“, sagte Landeshauptmann Thomas Stelzer anlässlich seines Besuches in der Gasverdichterstation.
Gasfluss umgekehrt
Anders als sonst üblich fließt Gas zurzeit aus Deutschland bei Oberkappel ins Land. „Derzeit betreiben wir die WAG von West nach Ost und konnten so schon einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der österreichischen Speicherziele leisten“, erklärte Gernold Weißenböck, Prokurist der Gas Connect Austria, welche die Gasleitungen betreibt.
Oberkappel war schon bisher ein wichtiger Gasknoten und könnte noch weiter an Bedeutung gewinnen: Für den Zeitraum vom heurigen Oktober bis Ende September 2023 habe sich die OMV große Pipeline-Kapazitäten gesichert. Über den Knoten im Bezirk Rohrbach sollen große Mengen an Gas aus Norwegen sowie aus den küstennahen Flüssiggas-Übernahmeterminals ins Land fließen. Darüber hinaus gibt es ein Übereinkommen mit Deutschland, dass die Gaszufuhr nach Österreich gesichert sein soll, auch wenn sich die Situation weiter verschärfen sollte.
Wettbewerbsentscheidende Infrastruktur
Stelzer betonte, dass eine starke Gas-Infrastruktur nicht nur heute, sondern auch in Zukunft wettbewerbsentscheidend für den Industriestandort Oberösterreich sei: „Eines Tages werden wir gemeinsam den Punkt erreicht haben, wo kein fossiles Importgas mehr benötigt wird. Dann brauchen wir aber eine starke bestehende Gas-Infrastruktur für den Transport von Biogas, synthetischem Gas und auch von Wasserstoff“, so Stelzer. Die Umrüstung dafür wäre mit wenigen Adaptionen machbar, bestätigte Weißenböck, man prüfe dies bereits.
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