Damit Sexualität für Menschen mit Beeinträchtigung kein Tabuthema bleibt
SARLEINSBACH/ROHRBACH-BERG. Weil Menschen mit Beeinträchtigung Bedürfnisse und ein Recht auf Liebe und Sexualität haben, will das Land OÖ dieses Tabuthema aufbrechen. Dazu wurde erstmals ein Gütesiegel vergeben - auch drei Arcus-Einrichtungen dürfen dieses jetzt tragen.
Das Wohnhaus St. Vinzenz in Gollner und die Wohngemeinschaften Harrauerstraße und Lerchenweg in Rohrbach-Berg tragen nun das Gütesiegel „Sexualität und Beeinträchtigung“. Damit wird deutlich, dass hier die Themen Liebe, Zärtlichkeit, Partnerschaft und Sexualität nicht tabuisiert werden. „Auch Menschen mit Beeinträchtigungen haben ein Bedürfnis nach und Recht auf Sexualität. Oft ist es aber nicht möglich, dass Menschen mit geistigen, psychischen oder körperlichen Beeinträchtigungen ihre Sexualität frei ausleben können. Hier soll das Gütesiegel aufklären und unterstützen. In Oberösterreich wollen wir Inklusion fördern und Menschen mit Beeinträchtigungen ein möglichst selbstbestimmtes Leben ermöglichen, hierzu gehört auch das Thema Sexualität“, betonte Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer bei der feierlichen Auszeichnung.
Qualitätsstandards etablieren
Das Gütesiegel ist in seiner Form einzigartig in Europa. Ziel ist die Etablierung eines Qualitätsstandards im Wirkungsbereich des oö. Chancengleichheitsgesetz und das Aufbrechen eines Tabuthemas. Die Überprüfung der Erfüllung und Einhaltung der Kriterien obliegt dem Verein Senia. Dieser unterstützt interessierte Träger bzw. Einrichtungen auch bei der Umsetzung und begleitet diese bei der Erreichung der Standards. Jede Einrichtung kann selbst entscheiden, ob sie das Gütesiegel beantragen möchte. Neben den drei Arcus-Einrichtungen wurden weitere 18 Einrichtungen ausgezeichnet.
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