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Drei Gemeinschaften für Ökostrom decken fast den ganzen Bezirk ab

Martina Gahleitner, 05.07.2023 06:11

BEZIRK. Sichere Versorgung mit regional produzierter Ökoenergie, niedrigere Strompreise bzw. höhere Einspeistarife für Stromüberschuss: Das sind die Ziele, die Erneuerbare Energiegemeinschaften verfolgen. Im Bezirk Rohrbach sind derzeit einige solcher Zusammenschlüsse im Entstehen, wobei die größten von der Firma neoom begleitet werden. Grundsätzlich kann aber jeder seine eigene Energiegemeinschaft gründen.

Lokal erzeugter Strom soll auch lokal verbraucht werden. (Foto: tl6781 - stock.adobe.com)
  1 / 2   Lokal erzeugter Strom soll auch lokal verbraucht werden. (Foto: tl6781 - stock.adobe.com)

Erneuerbare Energiegemeinschaften zielen darauf ab, selbst produzierten Strom untereinander zu teilen. Das macht für Mario Schiefermair von der Klima- und Energiemodellregion (KEM) Donau-Böhmerwald auf jeden Fall Sinn: „Wenn wir den Strom lokal und nachhaltig produzieren und auch lokal verbrauchen, schaffen wir Unabhängigkeit von fossilen Energieimporten. Und den Preis kann man sich in der Gemeinschaft ausmachen.“ Er steckt selbst gerade mittendrin in der Gründung einer EEG gemeinsam mit seinem Vater, denn schon zwei Teilnehmer reichen aus. Ein Gründungsleitfaden wird demnächst bei KEM abrufbar sein.

Drei Umspannwerke, drei EEGs

Einfacher geht es, wenn man sich an einer größeren Energiegemeinschaft beteiligt. Diese sind meist regional aufgestellt, der Strom wird über ein gemeinsames Umspannwerk gehandelt (lokale EEGs teilen sich einen gemeinsamen Trafo). Die drei im Entstehen befindlichen Gemeinschaften im Netzgebiet der Umspannwerke Rohrbach, Partenstein und Ranna decken (bis auf kleine Ausnahmen) den gesamten Bezirk Rohrbach ab. Hier hält die Firma neoom die Software bereit und übernimmt das Organisatorische und die Abrechnung. „Jeder Bürger, egal ob er produziert oder nur konsumiert, kann Mitglied werden; ebenso wie Gemeinden, öffentliche Einrichtungen oder Klein- und Mittelbetriebe. Das funktioniert einfach über eine App ohne Beitrittsgebühr, ohne lange Bindung oder teure Abrechnung“, erklärte Markus Lafer bei den gut besuchten Infoabenden in St. Martin und Hofkirchen. Die Mitglieder profitieren von den niedrigeren Netzgebühren, Steuern und Abgaben; außerdem gibt es faire Preise für eingespeisten Strom.

Gemeinwohl-Gedanke

In erster Linie zählen aber die Unabhängigkeit bei der Stromversorgung und der Gemeinwohl-Gedanke. So wird etwa bei der eigenen Photovoltaikanlage meist ein Überschuss produziert, den zum Beispiel Gemeinden für Schulen, Heizwerke oder Kläranlagen gut nützen können, beschreibt Lafer.

Eine Energiegemeinschaft kann jedoch den Stromlieferanten nicht ersetzen, der bestehende Vertrag muss weiterlaufen. Weitere Voraussetzung ist ein Smart Meter.

Interessierte erfahren mehr über die Energiegemeinschaften über den Link neoom.com/loesungen-eeg-privat oder direkt über app.neoom.com.
Mittels Kalkulator kann man sich auch die Kostenersparnis ausrechnen.

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