Lange Kälte und Trockenheit sorgen für größere Einbußen bei der Ernte
BEZIRK ROHRBACH. Noch brummen und surren in der ganzen Region die Erntemaschinen und nutzen die vereinzelten sonnigen Tage gehörig aus. Doch schon jetzt zeichnet sich ab: Es gab schon bessere Jahre für unsere heimischen Landwirte.
„Wir arbeiten in und mit der Natur, dessen muss man sich bewusst sein, und damit müssen wir auch leben. Vom Jammern wird es auch nicht besser, deshalb müssen wir uns bestmöglich anpassen an die Gegebenheiten“, sagt Bezirksbauernkammer-Obmann Martin Mairhofer im Tips-Gespräch zur Ernte-Bilanz für Getreide und Grünland.
Guter Start
Dabei fing das Jahr eigentlich vielversprechend an: Der Frühling brachte einiges an Niederschlägen, sodass sich alles gut entwickeln konnte. Doch dann blieb es lange kalt und Spätfröste taten den Getreide- und Maiskulturen gar nicht gut. Als es dann endlich schön wurde, folgte eine lange Trockenperiode. „Das war für den Mais eine Katastrophe. Dort erwarten wir eine Masseeinbuße von um die 50 Prozent. Gott sei Dank kam der Regen jetzt für die Kolbenaustrieb zum richtigen Zeitpunkt. Wie sich diese jetzt entwickeln, bleibt spannend“, so Mairhofer.
Engerling gab Ruhe
Im Grünland konnten ein guter erster und ein passabler zweiter Schnitt eingebracht werden. Doch die dritte Mahd brachte einen Totalausfall mit sich, da sich wegen der Trockenheit zu wenig Futter entwickeln konnte. Dabei hätten die Landwirte in diesem Jahr ausnahmsweise einmal Ruhe vor dem sonst so gefräßigen Engerling gehabt. „Heuer war kein Engerlingjahr, dafür erwarten wir im nächsten und übernächsten Jahr wieder Hauptfraßjahre“, weiß der Bezirksbauernkammer-Obmann. Dann erst wird sich auch zeigen, ob die Maßnahmen gegen den Grünland-Schädling wirken. Pilzsporen etwa, die in den Boden eingebracht werden, sollen die Engerlinge stoppen. Allerdings dürfte die Trockenheit in diesem Jahr auch den Pilzsporen zugesetzt haben, die ja von Natur aus Feuchtigkeit lieben.
Herbst wird ausschlaggebend
„Jetzt kommt es auf die Herbsternte an, ob unsere Landwirte mit dem eigenen Futter über die Runden kommen oder nicht. Teilweise werden wir damit aber sicherlich Probleme bekommen. Der jetzige Regen ist in dieser Hinsicht schon ein Segen. Wir werden aber auch um umfassende Grünland-Sanierungen nicht herumkommen“, so Martin Mairhofer.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden