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Neue Düngetechniken halten Einzug im Bezirk Rohrbach

Petra Hanner, 19.08.2024 13:04

ROHRBACH-BERG. Das Pionier-Gen wurde am Hof von Matthias Hintringer (35) in Wandschaml bei Rohrbach-Berg von Generation zu Generation weitergegeben. Und so verwundert es nicht, dass der Landwirt auch in Sachen Düngung einer der Vorreiter im Bezirk ist. Er setzt auf bodennahe Gülleausbringung und hat auch die Cultan-Düngung bereits ausprobiert.

  1 / 3   Helfen tatkräftig zusammen: Johann und Johanna (l.) sowie die Jung-Familie Matthias, Irene, Lukas (3) und Lisa (1) (Foto: Hanner)

Matthias Hintringer bewirtschaftet gemeinsam mit seiner Partnerin Irene Theinschnack (31) den Betrieb im Vollerwerb direkt an der Stadtgrenze von Rohrbach-Berg. 36 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche und sechs Hektar Wald wollen bearbeitet und 75 Rinder, davon 34 Milchkühe, versorgt werden. Dass das nur mit einem guten Betriebsmanagement und optimaler Kreislaufwirtschaft geht, liegt auf der Hand. Ein wichtiger Faktor ist die Düngung. Die Preise herkömmlicher Mineralstoffdünger sind in den letzten Jahren stark angestiegen und so kommt der Aufbereitung der hofeigenen Gülle noch mehr Bedeutung zu. Neuartige Technik mithilfe von Gülleseparator und Schleppschuhverteiler macht es möglich, dass die Nährstoffe noch gezielter in den Boden kommen und ganz nebenbei die Geruchsbelästigung auf ein Minimum reduziert wird.

Positives Feedback

„Den Gülleseparator habe ich bei einem Maschinenring-Feldtag kennengelernt. Das Gerät trennt die Feststoffe aus der Gülle heraus, so dass nur noch der flüssige Anteil übrig bleibt. Die Verschlauchung bringt die Gülle direkt auf den Boden auf und dadurch kommen die Nährstoffe dorthin, wo sie gebraucht werden“, erklärt der Betriebsführer. Ein Vorteil dieser Methode ist es, Verunreinigungen des Futters durch Feststoffe weitgehend zu vermeiden. Speziell bei der Ausbringung der Gülle in Siedlungsnähe erhält Matthias Hintringer ein positives Feedback durch die Anrainer – es stinkt kaum mehr.

Gut fürs Klima

Für Bezirksbauernkammer-Obmann Martin Mairhofer gibt es aber noch einen weiteren Grund, auf die neue Düngemethode umzustellen: „Wir können damit viele Emissionen einsparen und unser Klima schonen. Ziel ist es, die Landwirte im ganzen Bezirk vom Nutzen der bodennahen Düngung zu überzeugen. Derzeit wird der doch recht kostspielige Ankauf des Separators und der Schläuche für den Schleppschuhverteiler mit jeweils 40 Prozent gefördert. Im Herbst gibt es die nächste Möglichkeit, über das Umweltprogramm ÖPUL eine Förderung zu beantragen.“

Versuch mit Cultan-Düngung

Am Hof von Matthias Hintringer hat sich diese Technik bereits bewährt. Und so wendet sich der Bauer bereits der nächsten Pionierleistung zu: Im Frühling hat er einen Versuchsstreifen für die neuartige Cultan-Düngung auf seinen Feldern angelegt. Dabei wird mithilfe einer Walze, die mit Injektoren besetzt ist, Flüssigdünger direkt in den Boden gespritzt. Aus den entstandenen Düngerdepots holen sich die Pflanzen kontinuierlich Nährstoffe. „Wir haben rein optisch schon einen Erfolg gesehen“, freut sich Hintringer. Und wie es so schön heißt, fällt der Apfel nicht weit vom Stamm. Auch seine Eltern Johanna und Johann waren immer dem Fortschritt zugetan. Sie stiegen damals als eine der ersten auf Futterautomaten um und führten Anfang der 90er-Jahre bereits die Buchführung am Computer ein. Möglich sei dies dank der Unterstützung der Bezirksbauernkammer gewesen. „Unsere Bauern sollen zukunftsfit bleiben und mit der Zeit gehen. Dabei helfen wir ihnen nach Kräften“, so Martin Mairhofer.


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