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Immobilienmarkt: Neue Kreditvergabe-Richtlinien und sinkende Zinsen bringen Aufwind ins Mühlviertel

Petra Hanner, 16.01.2025 09:18

MÜHLVIERTEL. Am Immobilienmarkt wird es in diesem Jahr wieder aufwärts gehen. Dieses Bild zeichnet die neueste Studie des Immobilienmakler-Netzwerkes Re/Max auch für das Mühlviertel.

Am Immobilienmarkt brechen wieder bessere Zeiten an. (Foto: Alexander Raths - stock.adobe.com)
Am Immobilienmarkt brechen wieder bessere Zeiten an. (Foto: Alexander Raths - stock.adobe.com)

Im „Refix“, dem Re/Max Real Estate Future Index, sammelt Re/Max Austria die Einschätzungen von rund 600 Immobilienexperten aus seinem Netzwerk in ganz Österreich. Und diese sind für 2025 positiv gestimmt. Sinkende Zinsen und vor allem der Wegfall der strengen Kreditvergabe-Richtlinien ab dem zweiten Halbjahr sorgen für Aufbruchsstimmung in der Branche.

Regionale Trends

Dieter Eisinger von Re/Max Joy in Rohrbach-Berg, Gallneukirchen und Linz-Urfahr kennt die Situation im westlichen Mühlviertel gut: „Im Moment sind kleinere Wohnungen, oft für Singles, sehr gefragt. Der Anteil an jungen Singles geht dabei zurück und der Anteil an älteren Alleinlebenden ist stark im Steigen. Damit werden auch barrierefreie Singlewohnungen stärker gesucht.“ Dem stehe momentan entgegen, dass Neubau-Wohnungen, insbesondere jene unter 70 Quadratmetern, am Markt fehlen.

Zögern wegen Finanzierung

Weniger Nachfrage als früher herrscht in Rohrbach und Urfahr-Umgebung nach Einfamilienhäusern über 500.000 Euro: „Für viele erscheint die Finanzierung eines solchen Objektes im Moment oft noch unmöglich. Im Grenzbereich zu Deutschland herrscht allerdings rege Nachfrage nach Alleinlagen und Bauernsacherl“, sagt Dieter Eisinger.

Generell ortet er in der Region eine neue Dynamik: „Bei manchen Verkäufen hat man das Gefühl, dass lange bewahrtes Familiensilber auf den Markt kommt: Baugrundstücke, die für die Enkel aufgehoben worden waren, oder Wochenendhäuser, der ganze Stolz des Papas, weil die Erben finanziell andere Prioritäten setzen wollen.“

Östliches Mühlviertel

Stefan Alteneder ist im Re/Max Immo-Team für die Region Perg und das angrenzende Niederösterreich zuständig. Er sagt: „Der Markt 2024 war im zweiten Halbjahr stabil. Im Moment sehen wir oft gute Kaufabsichten. Im Unterschied zu früher haben diese Interessenten ihre Finanzierungsmöglichkeiten schon vorab erhoben und abgeklärt. Das erleichtert den Prozess für Verkäufer und Makler ungemein. Die Käufer finden im Moment preislich ein käuferfreundliches Niveau vor und sie haben recht, wenn sie dieses Zeitfenster nutzen.“

Dabei geht es bei guten Ausgangsbedingungen momentan relativ schnell, eine Immobilie an den Mann zu bringen. Bei adäquatem Preis ist eine Vermarktungsdauer von 9 bis 100 Tagen für ein Einfamilienhaus durchaus realistisch. „Die Überlegung, scheibchenweise den Preis zu senken, ist aus Zeitgründen, aber vor allem aus Ergebnisgründen, sinnlos“, legt Stefan Alteneder Verkäufern ans Herz. Einen marktadäquaten Preis können Experten in der Regel über eine kostenlose Marktwerteinschätzung ermitteln.

Blick auf Oberösterreich

Oberösterreichweit sehen die befragten Experten aus dem Re/Max-Netzwerk eine verstärkte Nachfrage nach Immobilien. Diese war vor allem in den letzten beiden Jahren zurückgegangen.

Von allen Immobilientypen sind hierzulande Mietwohnungen in zentralen Lagen am beliebtesten. Auch hierfür wird heuer erwartet, dass die Nachfrage steigt. Gleichzeitig werden die Preise gegenüber 2024 anziehen, nämlich um rund drei Prozent.

Tipp: jetzt zuschlagen

Baugrundstücke werden ebenfalls wieder gefragter sein als in den Vorjahren. Die Makler rechnen damit, dass sich das Angebot nach jahrelangem Rückgang etwas erholen wird. Wer ein Grundstück sucht, sollte also jetzt zuschlagen, denn heuer werden noch fallende Preise prognostiziert.

Die Nachfrage nach Einfamilienhäusern in Oberösterreich soll 2025 um satte 5,5 Prozent ansteigen und damit eine Kehrtwende im Vergleich zu 2024 vollziehen. Dort lag die Prognose noch bei einem Minus von knapp zwei Prozent. Da die Preise noch stabil bleiben werden, ist der Kaufzeitpunkt jetzt günstig.


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