Tips-Zeitreise KW 05: 2006 brachte Schneechaos Dächer zum Einsturz
BEZIRK SCHÄRDING. Die starken Schneefälle Ende Jänner und Anfang Februar im Jahr 2006 führten zu einem wahren Schneechaos in weiten Teilen des Landes. Stark davon betroffen war auch der Bezirk Schärding.
So musste beispielsweise Anfang Februar das Dach des Fenster- und Türenherstellers Josko in Kopfing vom Schnee befreit werden, da nicht sichergestellt werden konnte, dass das Flachdach den Schneemassen standhält. Bundesheer und Feuerwehr waren mit 200 Mann im Einsatz.
Auf dem 40.000 Quadratmeter großen Flachdach hatten sich gewaltige Schneemassen bis zu einer Höhe von einem Meter getürmt. Im gesamten Bezirk Schärding wurden die Feuerwehrmänner um Mithilfe gebeten. Als erste Bauinstanz hatte Bürgermeister Otto Straßl auch das Militärkommando Oberösterreich um Hilfe gebeten.
Der Aufwand für die Aktion war gewaltig: Mit zwei Kränen wurden Container aufs Dach gehoben. Diese wurden dort händisch vollgeschaufelt. Für den Abtransport waren Straßensperren erforderlich. Geschaufelt wurde Tag und Nacht im Schichtbetrieb.
Eine Woche später ereilte der Firma Schwarzmüller in Freinberg das gleiche Schicksal. Das Dach drohte einzustürzen. „Die Dachlast darf pro Quadratmeter maximal 85 Kilo betragen, jetzt sind es schon fünf Kilo zu viel“, sagte damals Einsatzleiter Günter Haderer. Zwölf Feuerwehren wurden alarmiert. Von dem 80.000 Quadratmeter großen Flachdach mussten 20.000 vom Schnee befreit werden. Etwa 100 Einsatzkräfte schaufelten.
Volksschuldach stürzte ein
Die enorme Schneelast brachte das Dach der Volksschule Kopfing zum Einsturz. Auch die Kinder von Haupt- und Musikschule wurden evakuiert. Ebenfalls gesperrt wurde die Volksschule St. Roman. „So etwas hat Kopfing noch nicht erlebt. Die Situation ist absolut extrem. Damit kann niemand rechnen. Über Nacht haben wir 35 Zentimeter nassen Neuschnee dazubekommen. Der Dachstuhl hat die Last nicht mehr ausgehalten und stürzte auf eine stabile Decke“, berichtete damals Schulwart Günter Weberschläger. Die 95 Volksschüler waren zum Einsturzzeitpunkt nicht im Gebäude.
Das Satteldach war angeblich für 160 Kilo pro Quadratmeter konzipiert. Mit 270 Kilo drückte der Schnee auf einen Quadratmeter Dach. Auch in der Musik- und Hauptschule war der Betrieb eingestellt. Ähnliches ereignete sich auch in der Nachbargemeinde St. Roman. Auch dort wurde das Schulgebäude evakuiert. Pro Quadratmeter Dach wurden 400 Schnee Kilo gemessen.
Leser, denen ein Ereignis der letzten 30 Jahre im Bezirk besonders in Erinnerung geblieben ist, können sich unter 07712/60551-1633 oder redaktion-schaerding@tips.at melden.
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