Haarige Angelegenheiten mit vielen Gesichern: die Arbeit des Tierschutzvereines Schärding
BEZIRK SCHÄRDING. Die ehrenamtliche Arbeit im Bezirk ist nicht wegzudenken. Doch ein Verein, dessen ehrenamtliche Arbeit nur wenige kennen, ist mit Sicherheit der Tierschutzverein Schärding mit seiner Obfrau Angelika Eibensteiner.
Die Gründe, warum Tiere wie Katzen, Hunde, Nager, Gefieder oder Wildtiere beim Tierschutzverein landen, könnten unterschiedlicher nicht sein (zum Beispiel im Urlaub nicht brauchbar, in Schachteln ausgesetzt oder angebunden, Schicksalsschläge, familiäre Probleme). Die verwaisten Tiere gilt es einzufangen, tierärztlich zu versorgen und gegebenenfalls zu kastrieren. Sie werden bis zur Vermittlung bei privaten Pflegestellen im Bezirk untergebracht. „Ein großer Dank gilt hier allen Unterstützern des Tierschutzvereins und den Unternehmen, die als Standorte für Futterspendenboxen zur Verfügung stehen. In Schärding sind das beide Unimarktfilialen, Fressnapf, Hoha Tiernahrung und in Neuhaus Nahkauf Hufnagl. Durch diese Spenden können die Pflegestellen mit Futter versorgt werden“, erklärt Obfrau Eibensteiner.
Hilfe für Tiere in Not und Schattenseiten des Ehrenamtes
In den letzten Jahren konnte der Tierschutzverein als Berater oder Vermittler vielen Menschen, die in eine persönliche Notsituation geraten sind und nach einer Lösung für ihre Vierbeiner suchten, Hilfestellung leisten. Heuer waren vermehrt geschwächte und noch zu kleine Igel unterwegs. Diese wurden gesammelt zur Igelhilfe nach Mondsee gebracht. Bedauerlicherweise hat dieses Ehrenamt auch eine Kehrseite. Es gab in der Vergangenheit auch immer wieder Situationen mit Drohungen, Beschimpfungen, finanziellen und zeitlichen Engpässen.
Neues Tierschutzgesetz
Im Juli des heurigen Jahres ist das neue Tierschutzgesetz in Kraft getreten. „Dieses bringt mit Sicherheit eine positive Novelle gegen „Schwarze Schafe“ im Tierhandel. Zum einem gegen die Einführung von illegalen Billig-Welpen bzw. Tieren aus dem Ausland und zum anderen die Kastrationspflicht“, so Eibensteiner. Das Thema Kastrationspflicht stößt bei vielen auf taube Ohren. Dennoch haben es die Umstände, wie unkontrollierte Vermehrungen, Inzucht und die damit verbundenen schwerwiegenden Erkrankungen nötig gemacht, ein solches Gesetz zu erlassen. Leider fehlt es laut Tierschutzverein vielerorts an der Umsetzung. Immer wieder wird der Tierschutzverein auf Standorte aufmerksam, an denen jährlich dutzende Kätzchen zur Welt kommen und ihrem Schicksal überlassen werden. „Solch ein Gesetz zu erlassen und nicht zu kontrollieren, ist, als gäbe es Geschwindigkeitsbeschränkungen, aber die Überschreitung dieser hat keinerlei Konsequenzen“, so Eibensteiner.
Bedenkliche Neuerung
Eine äußerst bedenkliche Neuerung, vor allem für den ländlichen Raum und somit für jede Gemeinde, bringt das Tierschutzgesetz ebenfalls mit sich. Ab Juli 2018 gilt , dass Tierschutzorganisationen ohne Tierheim keine Tiere mehr in Zeitungen oder digitalen Medien anbieten und somit auch nicht mehr vermitteln dürfen. „Wird hier nicht ehestmöglich eine Lösung gefunden, bindet man dem Verein die Hände und zwingt diesen aus bürokratischen Gründen, die Arbeit niederzulegen. Die Folgen des „tierischen Wildwuchses“ wären in jeder Gemeinde massiv spürbar“, gibt Angelika Eibensteiner zu bedenken.
Hinweis: Pflegestellen gesucht
Der Tierschutzverein Schärding sucht immer wieder Pflegestellen für verwaiste Tiere. Bei Interesse oder für nähere Informationen bitte an Obfrau Angelika Eibensteiner (07716/6228) wenden.
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