Personalmangel bei der Polizei: In Schärding fehlen rund 19 Polizisten

Elena Auinger, 16.04.2018 11:53

BEZIRK SCHÄRDING/OBERÖSTERREICH. Im Rahmen einer Pressekonferenz analysierten SP-Klubvorsitzender LAbg. Christian Makor, Sicherheitssprecher LAbg. Hermann Krenn und der Vorsitzende des FSG-Klub der Exekutive-Polizei Oberösterreich Norbert Höpoltseder die aktuelle Personalsituation der Polizei in Oberösterreich.

SPÖO-Sicherheitssprecher Hermann Krenn: "Ein unbesetzter Dienstposten ist wie ein Polizist aus Papier. Der hilft uns bei der Arbeit vor Ort nicht weiter." Foto: SPÖ Klub

In Oberösterreich fehlen derzeit 383 Vollzeit-Polizeikräfte. „Für nahezu jeden der 383 fehlenden Vollzeitkräfte gibt es eine nachvollziehbare Ursache. So hat das Innenministerium auf unsere Anfrage hin etwa offengelegt, dass mehr als 200 Kollegen wegen Dienstzuteilungen, Karenz und Langzeitkrankenständen auf den Polizeiinspektionen fehlen. Dazu kommen noch Polizeischüler, für deren Versorgung zahlreiche Dienstposten benötigt werden“, zeigt SPÖ-Sicherheitssprecher Krenn auf.

Rund 19 Polizisten im Bezirk Schärding zu wenig

Im Bezirk Schärding gibt es 105 Planstellen, diesen stehen 85,8 Vollzeitkräfte gegenüber. Es fehlen laut Auskunft des Innenministeriums der Polizei somit 19,2 Vollzeitkräfte. (Quelle: Anfragebeantwortung Innenministerium vom 23.3.2018 GZ: BMI-LR2200/0008-I/1/c/2018). „Übers ganze Land gesehen fehlen 11,1 Prozent der Vollzeitkräfte, das ist ziemlich exakt jeder neunte Dienstposten. Es müssen also acht Polizeikräfte die Arbeit von neun machen“, analysiert FSG-Polizei-Personalvertreter Norbert Höpoltseder.

Recht auf Freizeit und Familie

„Freunde und Familie von aktiven Polizisten wissen, dass 60-Stunden-Wochen keine Einzelfälle sind. Da bleibt kaum Zeit für etwas anderes als die Arbeit. Als Personalvertreter ist mir besonders wichtig, dass die beruflichen Rahmenbedingungen passen und niemand zeitlich überfordert wird. Denn auch Polizeikräfte müssen ausreichend Zeit für Freizeit und Familie haben“, fordert Höpoltseder. Die SPÖ fordert einen echten Karenzpool mit eigenen Dienstposten zur Unterstützung der Polizeikräfte vor Ort, Polizeiinspektionen vor Ort müssen ihr zugesagtes Personal erhalten, um Sicherheitsaufgaben vor Ort erledigen zu können.