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Eine besondere Aufgabe – Mobiles Palliative Care Team Innviertel

Elena Auinger, 26.09.2018 08:28

BEZIRK SCHÄRDING. Seit 2012 ist die mobile Palliativpflege im Roten Kreuz etabliert und spannt somit eine Brücke zwischen stationärer und häuslicher Pflege, gerade bei unheilbaren Erkrankungen. Im Bezirk Schärding übernimmt diese wichtige Aufgabe das Mobile Palliative Care Team Innviertel.

Anna Maria Mayrhofer, Elke Moser und Romana Schneiderbauer sind die Schärdinger Mitarbeiterinnen im Palliative Care Team Innviertel. Foto: ÖRK

Palliative Care ist ein Ansatz zur Verbesserung der Lebensqualität von unheilbar erkrankten und sterbenden Patienten sowie deren Angehörigen. Palliative Care betont das Leben und betrachtet das Sterben als einen natürlichen Prozess. Unantastbar bleibt dabei die Würde des Menschen bis zuletzt.

Ziele der Palliativarbeit

Im Ziel von Palliative Care liegt ein ganzheitlicher Ansatz. Dabei haben die Linderung von Schmerzen und anderen belastenden Begleitsymptomen der vorliegenden Krankheit eine mindestens ebenso große Bedeutung, wie die psychosoziale Begleitung. „Unsere Aufgabenschwerpunkte liegen neben der Betreuung der Patienten in deren letzten Lebensphase auch in der Beratung und Begleitung der Angehörigen. Durch fachlich fundierte, umfassende und kreative Pflege können wir beim Aufbau und der Koordination eines Betreuungsnetzwerkes in häuslicher und vertrauter Umgebung Unterstützung bieten“, erklärt Gabriele Sternbauer-Leeb, die Teamleiterin von Palliative Care Team Innviertel. Im letzten Jahr war eine Steigerung um 24 Prozent bei den Palliativ-Betreuungen zu Hause zu verzeichnen. Palliative Care soll als zusätzliche Leistung gesehen werden, zu den bestehenden Pflegediensten und Hausärzten. Die Inanspruchnahme des mobilen Palliativteams ist für die Patienten kostenlos. Finanziert wird der Dienst überwiegend aus den Mitteln des Landes OÖ.

Tips hat mir Romana Schneiderbauer, einer der drei Mitarbeiterinnen des Palliative Care Teams Innviertel aus dem Bezirk Schärding, über die herausfordernde Arbeit gesprochen.

Tips: Wie ist es dazu gekommen, dass Sie im Palliativteam mitarbeiten?

Romana Schneiderbauer: Durch die mehrjährige Erfahrung im onkologischen Bereich, danach die Arbeit in der häuslichen Betreuung beim Roten Kreuz und die Absolvierung des Basislehrgangs Palliative Care für Pflegekräfte und Ärzte, war uns der Palliativ-Gedanke immer schon sehr wichtig. 2012 wurde das Palliative Care Team Innviertel, zuerst als Pilotprojekt, gegründet.

Tips: Was sind die besonderen Herausforderungen der Palliativarbeit?

Schneiderbauer: Ein hohes Maß an Empathie, Freude an der Arbeit, hohe Flexibilität und die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit existenziellen Fragen.

Tips: Wie geht man mit der psychischen Belastung bei dieser Arbeit um?

Schneiderbauer: Wichtig ist, sich vor Augen zu halten, dass wir, die im Palliativ-Bereich tätig sind, eine 'andere Zielsetzung' haben. Im kurativen Bereich ist das Ziel, den Patienten möglichst rasch 'gesund' zu entlassen bzw. 'zu heilen'. Unsere Ziele sind andere. Vor allem die Gewährleistung einer guten bzw. für den jeweiligen Menschen zufriedenstellenden Lebensqualität mit guter Schmerz-und Symptomkontrolle und die Bewahrung der Autonomie des Patienten sind vorrangige Ziele für unsere Arbeit.

Tips: Sehen Sie den Tod bzw. das Sterben, seitdem Sie diese herausfordernde Arbeit machen, mit anderen Augen?

Schneiderbauer: Nicht nur den Tod und das Sterben, vor allem das Leben sieht man mit anderen Augen.

Tips: Gibt es eine Erfahrung, die Sie im Zuge der Palliativarbeit gemacht haben, die Sie besonders geprägt hat?

Schneiderbauer: Jede einzelne Begleitung ist eine Besonderheit und ist sehr individuell. Mit jedem Menschen, den wir ein Stück auf seinem Lebensweg begleiten dürfen – meist ist es der letzte Lebensweg – sammeln wir Erfahrungen und immer wieder die Erkenntnis, das Wichtige vom Unwichtigen zu unterscheiden.


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