Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Einführung der Herbstferien sorgt für Skepsis bei Lehrern und Eltern

Elena Auinger, 04.02.2019 14:10

BEZIRK SCHÄRDING. Nun ist es fix: Ab dem Schuljahr 2020/21 sollen Österreichs Schüler jedes Jahr von 26. Oktober bis 2. November Herbstferien haben. Tips hat bei Schärdings Gym-Direktorin sowie bei der Bezirksvertreterin der Elternvereine nachgefragt, was sie davon halten.

Ab dem Schuljahr 2020/21 soll es laut Bildungsminister Heinz Faßmann zum ersten Mal Herbstferien von 26. Oktober bis 2. November in Österreich geben. Foto: Weihbold

Der Plan von Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) steht: Künftig soll es einheitliche Herbstferien geben. Auch Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat das bestätigt. Derzeit kann jede Schule die schulautonomen freien Tage eigenständig festlegen. Eltern von Kindern in unterschiedlichen Schulen hat das oft vor eine Herausforderung gestellt. Mit den einheitlichen Herbstferien soll dieses Problem gelöst werden. Außerdem werden dafür auch die freien Dienstage nach Ostern und Pfingsten gestrichen.

Vor- und Nachteile von Herbstferien

Doch das Vorhaben ist nicht unumstritten. „Die Einführung von fixen Herbstferien für alle hat meiner Meinung nach sein Für und Wider: Aus rein pädagogischer Sicht sind Ferien schon etwa acht Wochen nach Schulbeginn nicht günstig, weil die Schüler gerade erst wieder in den Arbeitsmodus eingestiegen sind und durch diese frühe Pause eher gebremst werden“, gibt Brigitte Reisinger, Direktorin des Gyms Schärding, zu bedenken, fügt allerdings hinzu: „Wenn die Feiertage im Herbst ungünstig fallen, weil sie mit einem Samstag oder Sonntag zusammentreffen, und es deshalb zwischen Schulbeginn und Weihnachten keine oder fast keine freien Tage zusätzlich zu den Wochenenden gibt, halte ich einige schulfreie Tage rund um Allerheiligen durchaus für sinnvoll. Denn ansonsten ist die Zeit zwischen Schulbeginn und Weihnachten schon sehr anstrengend und intensiv. Mit schulautonomen Tagen lässt sich so etwas besser steuern, scheint mir.“ Für Eltern, die Kinder an unterschiedlichen Schulen haben, erachtet Reisinger eine Gleichschaltung von freien Tagen (Ferien, Zwickeltage) für sinnvoll: „Das hilft organisatorisch sehr, egal ob für zuhause oder für einen möglichen Urlaub.“

Betreuung abklären

Eher skeptisch sieht Andrea Ablinger, Bezirksvertreterin der Elternvereine, die Einführung von Herbstferien: „Solange die Betreuung für Schüler unter 15 Jahren für berufstätige Eltern nicht geklärt ist, wird es sehr sehr schwierig werden. Bis dies nicht geklärt ist, dürfen Herbstferien auch nicht eingeführt werden.“ Weiters befürchtet Ablinger, dass Schüler durch Herbstferien einen Leistungsabfall zu bewältigen haben. „Es gibt pädagogische wissenschaftliche Studien, die klar aussagen, dass die Kinder nach mehr als drei freien Tagen einen Leistungsabfall haben, das heißt sie benötigen in der Schule wieder einige Tage oder sogar Wochen, um das Gelernte wieder zu vertiefen.“


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden