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Einheitlicher Impfzuschuss ersetzt Zeckenimpfaktion der OÖGKK

Omer Tarabic, 05.03.2019 17:46

BEZIRK SCHÄRDING. Bisher konnten sich Versicherte in Einrichtungen der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse sowie der Bezirkshauptmannschaft Schärding zu einem vergünstigten Tarif impfen lassen. Durch die österreichweite Leistungsharmonisierung der Gebietskrankenkasse und der Tatsache, dass im Bezirk Schärding seit Jahren nur mehr ein Amtsarzt zur Verfügung steht, wird dieses Service nicht mehr angeboten. Stattdessen gibt es einen Impfzuschuss. 

Wer sich gegen FSME impfen lassen will, muss tief in die Tasche greifen.  (Foto: Weihbold)
Wer sich gegen FSME impfen lassen will, muss tief in die Tasche greifen. (Foto: Weihbold)

„Die Oberösterreichische Gebietskrankenkasse hat eigenmächtig diese freiwillige Leistung, die mit einem Preis von 15 Euro pro Impfung für die Versicherten äußerst kostengünstig war, eingestellt. Dieser Schritt ist aber keinesfalls auf die in Umsetzung befindliche Reform der Sozialversicherungsträger zurückzuführen, sondern war eine selbstständige Entscheidung der Gremien der OÖGKK“, informiert die freiheitliche Gesundheitssprecherin NAbg Brigitte Povysil, nachdem einige Tageszeitungen berichtet hatten, dass die Oberösterreichische Gebietskrankenkasse ihre FSME-Impfaktion aufgrund der Leistungsharmonisierung einsparen müsse. Die Aussagen von Brigitte Povysil bestätigt Harald Schmadlbauer von der OÖGGK. „Diese Entscheidung ist keine politisch motivierte und hat nichts mit der Krankenkassenreform zu tun. Uns wurde seitens des Ministeriums nichts befohlen“, berichtet Harald Schmadlbauer von der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse. Und weiter: „Wir wurden zuletzt von den anderen Bundesländern kritisiert, da nur wir in Oberösterreich und die Steiermärkische Gebietskrankenkasse diese Aktion angeboten haben.“ Stattdessen wird es in Zukunft für alle Versicherten einen Impfzuschuss von vier Euro geben. Alle, die sich in Zukunft gegen FSME impfen lassen wollen, müssen sich nun den Impfstoff entweder in einer Apotheke oder direkt beim jeweiligen Hausarzt kaufen. Dieser kostet zwischen 35 und 50 Euro. Wie viel die Ärzte pro Impfung verrechnen dürfen, ist nicht geregelt. Laut der Gebietskrankenkasse soll dieser Betrag bei rund 14 Euro liegen. „Es gibt aber auch Hausärzte, welche für die Impfung nichts verrechnen, solange der Impfstoff bei ihnen gekauft wird“, informiert Schmadlbauer. 

Keine Impfaktion auf der Bezirkshauptmannschaft

Bis vor kurzem hatten erwachsene Versicherte die Möglichkeit, sich auf der Bezirkshauptmannschaft Schärding zum Preis von 18,10 Euro impfen zu lassen. Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren zahlten 15 Euro und Kinder von ein bis 15 Jahren 13,20 Euro. „Die FSME-Impfungen sind nicht Kernaufgabe unserer Amtsärzte. Da im Bezirk Schärding seit dem letzten Jahr nur mehr ein Amtsarzt mit 30 Wochenstunden zur Verfügung steht, kann dieser Service nicht mehr angeboten werden. Das Land Oberösterreich arbeitet derzeit an einer oberösterreichweiten Gesamtstrategie“, berichtet Rudolf Greiner, Schärdings Bezirkshauptmann.

FSME - eine ernstzunehmende Krankheit

Ursula Hammel, Ärztesprecherin des Bezirks Schärding, kann die Entscheidung der OÖGKK nicht nachvollziehen: „Ich finde es sehr schade, dass die Zeckenimpfung nun erheblich teurer wird. FSME ist eine ernstzunehmende Krankheit. Ich bin der Meinung, dass die FSME-Impfung im allgemeinen Impfplan aufgenommen werden sollte.“ Und weiter: „Aufgrund der steigenden Temperaturen sind die Zecken viel früher aktiv als noch vor einigen Jahren. Ich würde allen zu einer FSME-Impfung raten.“ 

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine durch das FSME-Virus ausgelöste Erkrankung, die mit grippeähnlichen Symptomen, Fieber und mit einer Meningoenzephalitis, der Entzündung von Gehirn und Hirnhäuten, verläuft. Übertragen wird die Krankheit hautpsächlich durch den Stich einer infizierten Zecke. Weitere Informationen im Internet unter www.oegkk.at. oder www.bmgf.gv.at/home/FSME.


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