Ein Jahr Corona-Pandemie am Klinikum Schärding
SCHÄRDING. Am 8. März jährte sich die Aufnahme des ersten Covid-Patienten in einem oberösterreichischen Krankenhaus, im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr. Wenige Tage später, am 20. März, wurde im Klinikum Schärding die erste an Corona erkrankte Person aufgenommen. Seither sind die Mitarbeiter mit einer nie dagewesenen Herausforderung konfrontiert. Dank des großen Engagements und der hervorragenden Zusammenarbeit aller Bereiche konnte die Krise bis dato jedoch bestmöglich gemeistert werden.
Im vergangenen Jahr wurden im Klinikum Schärding 275 Covid-infizierte Patienten betreut. Davon bedurften 20 einer intensivmedizinischen Betreuung. War das Klinikum Schärding – wie auch der ganze Bezirk – während der sogenannten ersten Welle im Frühjahr noch weniger drastisch betroffen, so war die zweite Welle im Herbst umso herausfordernder für die Mitarbeiter. Analog zu den allgemeinen Infektionszahlen galt es vor allem in den Monaten November und Dezember 2020 besonders viele Patienten zu betreuen. In dieser Zeit hat sich die Zahl der Covid-Patienten vervielfacht.
Höchststand im November
Am 19. November wurde der Höchststand an zu betreuenden Covid-Patienten erreicht. An diesem Tag waren 38 infizierte Patienten in Schärding in Behandlung. Vom 26. November bis 9. Dezember waren alle sechs Intensivbetten mit Corona-Patienten belegt. Das Klinikum Schärding hatte in diesem Zeitraum eine sehr hohe Auslastung. Zur Versorgung von Nicht-Corona-Patienten wurde der Aufwachraum als Intensivstation aufgerüstet.
Alle Altersgruppen betroffen
Die Bilanz im Klinikum Schärding nach einem Jahr Corona-Pandemie belegt auch: Das Virus trifft fast alle Altersgruppen, am stärksten jedoch die Älteren. In diesem vergangenen Jahr behandelten die Mitarbeiter des Klinikums Covid-Patienten im Alter zwischen 17 und 96 Jahren. Im Durchschnitt sind spitalspflichtige Covid-Erkrankte 70 Jahre alt.
Schwer Erkrankte sind rund 14 Tage auf der Intensivstation
Die durchschnittliche Behandlungsdauer der mit Corona infizierten Patienten im Klinikum Schärding beträgt gut sieben Tage. Schwerer Erkrankte bedürfen durchschnittlich einer intensivmedizinischen Betreuung für 14 Tage. Für das Personal war es jedes Mal eine Freude, wenn ein Patient von der Intensivstation wieder an die Normalstation verlegt bzw. von der Normalstation wieder nach Hause entlassen werden konnte. Die Dankbarkeit der Patienten beim Abschied wiegt die Arbeitsbelastung in der Schutzkleidung, über Stunden hinweg, wieder auf.
Impfstart als Lichtblick
Ein Lichtblick war auch der Impfstart im Klinikum Schärding Mitte Jänner 2021. Seither wurden insgesamt mehr als 250 Mitarbeiter geimpft. Mehr als 100 Mitarbeiter haben sogar bereits beide Teilimpfungen erhalten und damit den vollen Impfschutz. All diese Zahlen verdeutlichen, wie schwierig und belastend die vergangenen Monate für die Mitarbeiter im Klinikum waren. Trotz der sowohl körperlichen als auch psychischen Ausnahmesituation über einen derart langen Zeitraum hinweg ist es ihnen gelungen, die Krise bestmöglich zu bewältigen und die befürchtete Triage abzuwenden. Dafür gebührt ihnen größter Dank.
„Wenn Sie ein Spital benötigen, kommen Sie!“
„Der Weg in Richtung Normalbetrieb verlief in definierten Stufen. Dringende, priorisierte Operationen und ambulante Versorgungen konnten jederzeit durchgeführt werden. Die Krebs- und Dialysepatienten wurden wie gewohnt versorgt. Für uns als Klinik ist es besonders wichtig mitzuteilen: 'Wenn Sie ein Spital benötigen, kommen Sie!' Patientinnen und Patienten, deren Operation aufgrund von Covid-19 verschoben werden musste, wurden bereits über einen neuen Termin informiert. Nehmen Sie bitte Kontakt auf mit unseren Abteilungen und Ambulanzen, vereinbaren Sie einen Termin bezüglich Ihres medizinischen Anliegens!“, sagt Thomas Meindl, Ärztlicher Direktor und Leiter des Instituts für Anästhesie und Intensivmedizin am Klinikum Schärding.
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