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Martin Rockenschaub ist seit 40 Jahren mit Leib und Seele Tierarzt

Elena Auinger, 16.03.2022 10:41

SCHÄRDING. Er ist 65 Jahre alt und hat, wie er selbst sagt, die Schnauze noch immer nicht voll. Eine passende Redewendung, denn Martin Rockenschaub ist seit 40 Jahren Tierarzt und denkt noch lange nicht an die Pension. „Solange ich fit und gesund bin, will ich arbeiten“, so der Veterinärmediziner aus Schärding.

  1 / 3   Das Team der Tierarztpraxis Rockenschaub in Schärding: Julia Wagner, Martin Rockenschaub und Elke Rockenschaub (v. l.) (Foto: Foto Weichselbaumer)

Die Liebe zu den Tieren und zum Beruf Tierarzt sind Martin Rockenschaub quasi in die Wiege gelegt worden. Schon als kleiner Junge hat er seinen Vater Helmut Rockenschaub, der 1951 die Tierarztpraxis Rockenschaub eröffnet hat, bei seinen Tierarzt-Visiten begleitet.

Besonderheit: intensiver Kontakt mit den Tieren

Aber was ist für ihn das Besondere an seinem Beruf? „Der intensive Kontakt mit den Tieren macht meine Arbeit so besonders. Von Tieren bekommt man Resonanz, sobald man sich ihnen nähert“, erklärt der passionierte Tierarzt. Als wesentlichen Punkt und Teil seiner Tätigkeit nennt Rockenschaub das Lindern von Schmerzen. „Schmerz ist etwas ganz Großes. Tieren in Notsituationen mit Schmerzen zu helfen, ist ein ganz wichtiger und wesentlicher Teil meiner Arbeit“, so der Schärdinger. Wenn allerdings keine Hilfe mehr möglich ist, gehört auch das Tier zu erlösen zu den Tätigkeiten eines Tierarztes. „Auch nach 40 Jahren ist noch unverändert Trauer dabei, wenn ich ein Tier von seinem Leid erlösen muss. Es gilt, mit Herz vorzugehen“, beschreibt Martin Rockenschaub die traurigen Seiten seiner Arbeit.

Anekdoten aus dem Berufsleben

Als Tierarzt erlebt man, wie Rockenschaub sagt, ständig Tiere in unterschiedlichen Notlagen. So musste er beispielsweise einmal einem zahmen Luchs helfen, der sich in Garderobenhaken mit seinen Häuten zwischen den Pfoten verhängt hatte. „Kurios war auch, als ich aus einer Kuh einen Pfeiffenstopfer entfernen musste, den die Kuh verschluckt hatte“, erzählt Rockenschaub. In Erinnerung geblieben ist ihm auch ein Misthaufen-Unfall beim Kälberziehen. „Früher gab es nur Menschen als Kälberzieher. Als diese mit einem Ruck das Kalb aus der Kuh ziehen wollten, sind sie samt geborenem Kalb auf dem Misthaufen gelandet.“

Positive und negative Seiten

Der Beruf bringt laut Rockenschaub viele schöne und motivierende Momente mit sich. Besondere Freude kommt bei ihm auf, wenn ihm nicht alltägliche Behandlungen oder Operationen gelingen und er damit Tieren helfen kann. „Das freut und motiviert mich sehr“, so Rockenschaub. Aber neben den schönen Seiten des Berufes muss der Schärdinger auch viele Tierleid erleben. „Das maximale Tierleid sind nach wie vor unkastrierte Katzen. Das Thema der Kastrationspflicht liegt immer noch im Argen“, so der Veterinärmediziner, der weiter anmerkt, „Tierschutzvereine leisten hier großartige Arbeit. Sie sind beinahe rund um die Uhr ehrenamtlich im Einsatz, um das Tierleid der unkastrierten Katzen und deren Nachwuchs zu lindern.“

Eine große Herausforderung des Berufes Tierarzt ist laut Rockenschaub, der auch Fachtierarzt für Pferde ist, die Beständigkeit zu halten. „Es ist nicht immer einfach, 100 Prozent der eigenen Leistungsfähigkeit abzurufen. Vielen Tierärzten geht dabei der Saft aus.“ Nicht jedoch dem Schärdinger, der auch eine Ausbildung zum Osteopathen und Chiropraktiker für Tiere absolviert hat: „Ich fühle mich nach wie vor fit und leistungsfähig. Ich hoffe, dass ich meinen Beruf noch lange ausüben kann. Voraussetzung für mich ist die Freude an der Arbeit und vor allem die Gesundheit. Beides habe ich auch nach 40 Jahren Berufstätigkeit noch. Tierarzt zu sein ist mein Beruf und meine Berufung“, so Rockenschaub abschließend.


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