„Die Spiele sind zu wichtig, um sie verschwinden zu lassen“
RAINBACH. Auf dem Spielplan der diesjährigen Rainbacher Evangelienspiele steht das Stück „Ysop auf dem Feld“. Die Premiere findet am Donnerstag, 23. Juni um 19.30 Uhr statt. Regie führt erstmals der Berliner Theatermacher Vincent Sierp.
Im eigens für die Rainbacher Evangelienspiele errichteten Theaterstadel werden seit 2009 Geschichten aus der Bibel auf die Bühne gebracht – historisch genau und unverfälscht. Über die Jahre ist es gelungen, ein vielfältiges Publikum nach Rainbach im Innkreis zu holen – die Mischung aus professionellem Schauspiel, Musik und Tanz und der Einbindung von Laien- und Kinderschauspielern aus der Region spricht Menschen aller Altersgruppen an und erreicht auch viele, die noch nie eine Theateraufführung besucht haben. Friedrich Ch. Zauner Der Autor der Stücke ist der namhafte Autor und gebürtige Rainbacher Friedrich Ch. Zauner, der mit seiner Tetralogie „Das Ende der Ewigkeit“ dem Innviertel ein literarisches Denkmal gesetzt hat. „Ich las die Bibel unbekümmert wie ein grandioses, geheimnisvolles, historisches Gemälde, eine unerschöpfliche Sammlung von Geschichten voller Weisheit und Poesie, voller Zartheit und Grausamkeit“, so Friedrich Ch. Zauner, dem es wichtig ist zu betonen, dass die Rainbacher Evangelienspiele keine religiöse Veranstaltung sind.
Nächste Generation
Stets unterstützt wurde er bei der Umsetzung der Spiele von seiner Gattin, Roswitha Zauner. „Nach Mamas Tod hatte Papa nicht die Kraft, die Spiele weiterzuführen. Das Ende der Rainbacher Evangelienspiele drohte. Im daraufhin einberufenen Familienrat wurde entschieden, dass die Spiele zu wichtig sind, um sie verschwinden zu lassen. Die Arbeit wird von der nächsten Generation – den Töchtern Anne, Agnes, Christa und dem Sohn Jakob – fortgeführt“, so Anne Zauner.
Ysop auf dem Feld
Heuer steht „Ysop auf dem Feld“ auf dem Programm. Erzählt wird von den Anfängen: von Adam und Eva, die aus dem Paradies vertrieben wurden, und vom ersten Mord in der Geschichte der Menschheit, dem Brudermord von Kain an Abel. Musikalisch umrahmt wird das Stück mit einer eigens für das Stück entwickelten Komposition von Fridolin Dallinger und der Berliner Theatermacher Vincent Sierp übernimmt in diesem Jahr erstmals die Regie. „Bei den letzten Spielen habe ich gemeinsam mit Friedrich Regie geführt. Ich weiß, was ihm wichtig ist. Das werde ich versuchen umzusetzen. Auch wenn Friedrich aus Altersgründen nicht mehr mitwirkt, die Zuschauer werden seine Handschrift sehen“, so Sierp. Auf der Bühne in Rainbach stehen neben ausgebildeten Schauspielern auch Laienschauspieler aus der Region. „Laienschauspieler ist meiner Meinung nach absolut untertrieben. Sie machen ihre Sache mehr als gut. Für mich sind sie Profis. Viele von ihnen spielen schon seit Jahren mit und verfügen dementsprechend über Bühnenerfahrung“, so der Regisseur. Dieses Jahr werden zudem sehr viele Kinder bei den Spielen mitwirken. „Sie sind voller Elan und bereiten sich gewissenhaft vor. Das Arbeiten mit ihnen macht extrem viel Spaß.“
Eintrittskarten und Termine
Die Premiere geht am Donnerstag, 23. Juni um 19.30 Uhr über die Bühne. Weitere Vorstellungen finden am Freitag, 24., Samstag, 25., Sonntag, 26. Juni, Freitag, 1., Samstag, 2. und Sonntag, 3. Juli statt. Gespielt wird um 15 und 19.30 Uhr im Theaterstadl der Familie Zauner (neben dem Freibad). Eintrittskarten für die Rainbacher Evangelienspiele sind ab sofort unter 07716/8028, 0699/19206684 sowie unter ticket@rainbacher-evangelienspiele.at erhältlich.
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