Ex-Fußballer Markus Till kämpft gegen seltene Krankheit ALS
NEUMARKT,SCHÄRDING. Markus Till, unter anderem langjähriger Stürmer und Trainer des SK Schärding und des SV Riedau, ist an der seltenen Krankheit Amyotropher Lateralsklerose (ALS) erkrankt. Heilungschancen bestehen keine.
ALS ist eine neurologische Erkrankung, die weltweit mit etwa ein bis zwei Neuerkrankungen pro 100.000 Menschen und Jahr auftritt. Durch den Untergang von Nervenzellen in Gehirn und Rückenmark kommt es zu einer fortschreitenden Lähmung der Muskulatur. Besonders davon betroffen sind schlanke, sportliche Männer ab dem 50. Lebensjahr. Die Lebenserwartung bei Erkrankten beträgt nur wenige Jahre.
ALS kommt schleichend und ist nicht heilbar
„Die Krankheit kommt schleichend“, berichtet Markus Till. Alles fing damit an, dass er nach einem Training der Union Dorf an der Pram, bei der er zuletzt als Co-Trainer fungierte, die Autotür nicht mehr öffnen konnte. „Es war kalt. Ich dachte zunächst, dass es daran liegt.“ Wenige Monate später war er mit seiner Familie im Urlaub in Kärnten und konnte auf einmal mit der linken Hand kein Glas mehr heben.
Nach der Rückreise ließ er sich von einem Neurologen durchchecken – ohne Ergebnis. Nachdem die Situation nicht besser wurde, folgten weitere Untersuchungen. Am 13. Oktober 2021 wurde ihm schließlich mitgeteilt, dass er an ALS erkrankt ist. „Für mich ist eine Welt zusammengebrochen“, sagt Till, der sich jedoch nicht entmutigen ließ und alles tat, um so lange wie möglich mobil zu bleiben. „Anfangs konnte ich noch laufen und Liegestütze machen, doch mit der Zeit wurde es unmöglich“, sagt Till, der jahrelang zu den besten Stürmern im Inn- und Hausruckviertel zählte.
Seit Dezember vergangenen Jahres sitzt er im Rollstuhl. Seine Arme und Beine kann er kaum noch bewegen. An ein selbstständiges Leben ist nicht mehr zu denken. Er benötigt eine 24-Stunden-Betreuung.
Unterstützung durch Arbeitgeber
Trotz der Krankheit arbeitet der Neumarkter nach wie vor bei seinem Arbeitgeber, der Firma Eder. „Ich habe eine neue Tätigkeit und eine Home-Office-Platz bekommen. Ich kann meine Dankbarkeit nicht in Worte fassen“, so Till, der so lange wie möglich arbeiten will.
Viele Helfer
Eine große Stütze für den 47-Jährigen ist seine Familie. Frau Andrea, seine beiden Söhne sowie viele weitere Familienmitglieder und Freunde kümmern sich sehr um ihn. „Ohne ihre Hilfe wäre ich aufgeschmissen. Ich bin so dankbar, solche Menschen um mich zu haben. In dieser schweren Zeit sind sie ein Lichtblick für mich“, sagt der Familienvater, dem bewusst ist, dass seine Lebenserwartung nicht hoch ist. „Ich will mich damit nicht allzu sehr beschäftigen, sondern denke von Tag zu Tag.“
Finanzielle Aufwendungen
Die Krankheit hat nicht nur Tills Leben auf den Kopf gestellt, sondern sorgt auch für finanzielle Schwierigkeiten. Er benötigt einen speziellen Rollstuhl, der an seine Bedürfnisse angepasst ist. Dieser kostet rund 5.000 Euro. Auch müssen im Haus Adaptierungen vorgenommen werden.
Neuer Rollstuhl
Alleine die Mehrkosten zu stemmen, ist schwer. Deswegen ist der ehemalige Torjäger auf Unterstützung angewiesen. „Es geht hier nicht so sehr um mich, sondern mehr um meine Familie. Ich will, dass sie es bei meiner Betreuung so leicht wie möglich haben. Deswegen wäre ein neuer Rollstuhl eine große Hilfe“, sagt Till, der während seiner aktiven Zeit als Fußballer und Trainer beim SK Schärding, dem SV Riedau oder zuletzt bei Dorf an der Pram sehr bliebt war.
Sehr beliebt
„Markus war fußballerisch top. Menschlich stets eine wahre Größe, Man konnte sich immer auf ihn verlassen“, berichtet Alexander Koidl, Tips-Mitarbeiter, langjähriger Funktionär des SK Schärding und Initiator der Spendenaktion. Wer Markus Till auf seinem schweren Weg unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende tun (mehr Infos siehe Infokasten).
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