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Cannabis-Legalisierung: Bisher kein erhöhter Drogentourismus festzustellen

Alexander Kobler, 20.08.2024 08:00

BEZIRK SCHÄRDING/OÖ. Seit dem 1. April gibt es im Nachbarland Deutschland eine Teillegalisierung für Cannabis. Politik und Behörden waren dadurch von einer starken Erhöhung von Drogendelikten im Straßenverkehr und dem Anstieg des sogenannten Drogentourismus im Grenzgebiet ausgegangen. Bislang ist diese Befürchtung aber noch nicht spürbar zu beobachten, wie Schärdings Bezirkspolizeikommandant Matthias Osterkorn im Gespräch mit Tips erzählt.

 (Foto: Lumixera/stock.adobe.com)
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Demnach sind bislang erhöhte Schmuggelfahrten von Deutschland nach Österreich nicht feststellbar. „Mit Spannung beobachten wir im Grenzbereich die Entwicklung betreffend des Anbaus in sogenannten Cannabis-Clubs. Seit 1. Juli sind unter gewissen Auflagen nicht kommerzielle Anbauvereinigungen in Deutschland erlaubt“, erläutert Osterkorn. Derzeit wird im Bezirk im Schnitt zweimal wöchentlich mit Schwerpunkt auf Drogenlenker im Grenzgebiet kontrolliert.

Bislang keine wesentliche Verschlimmerung

Die Zahl der Drogendelikte bewegt sich derzeit in etwa auf Vorjahresniveau, wobei im Bezirk Schärding zumindest eine leichte Steigerung zu beobachten ist. Oberösterreichweit werden derzeit pro Tag im Schnitt vier Drogenlenker aus dem Verkehr gezogen. Wie Osterkorn weiter ausführt, wird bei den Kontrollen immer öfter festgestellt, dass das Unrechtsbewusstsein der Betroffenen mehr und mehr sinkt. Eine wesentliche Verschlimmerung ist aus der Sicht des Bezirkspolizeikommandanten bislang noch nicht eingetreten. „Aus meiner Sicht wird es spannend, wenn Cannabis in Bayern in den nächsten Monaten im Überfluss vorhanden sein wird“, so Osterkorn abschließend.

Auch was die Zahlen für das ganze Bundesland OÖ betrifft, so ist auch hier keine Steigerung, sondern aktuell eher ein Rückgang bei den Drogendelikten festzustellen. Die Halbjahresstatistik bis Ende Juni schlug mit 731 Suchtgiftanzeigen zu Buche, im Vergleich zum Vorjahr, hier waren es 824, bedeutet das einen Rückgang um 93 Anzeigen. Auch wenn der Trend zuletzt in die richtige Richtung ging, betont Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner, das es nach wie vor viel zu tun gebe. Dies gilt natürlich im Speziellen für die grenznahen Gebiete zu Bayern.


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