Lorenz Raab lässt mit dem Ensemble Pro Brass die Stadtpfarrkirche Schärding erklingen

Elena Auinger, 22.04.2018 13:51

SCHÄRDING. Am Sonntag, 6. Mai, findet um 19.30 Uhr das Konzert „La Passione“ des Ensembles Pro Brass gemeinsam mit dem Chor Ad Libitum unter der Leitung von Heinz Ferlesch in der Stadtpfarrkirche Schärding statt. Im Tips-Interview erzählt der gebürtige Rainbacher Lorenz Raab unter anderem, wie es dazu kam, dass er Mitglied bei Pro Brass geworden ist und worauf sich die Besucher beim Konzert freuen dürfen.

Lorenz Raab ist Teil des Ensembles Pro Brass, das mit „La Passione“ die Stadtpfarrkirche zum Erklingen bringt. Foto: Günther Koglek

Tips: Ihr Instrument, die Trompete, spielt eine tragende Rolle in der traditionellen Blasmusik. Hat diese Tatsache Ihre Entscheidung für dieses Instrument beeinflusst?

Lorenz Raab: Die Blasmusik war für mich als Kind und Anfänger auf der Trompete die erste Band zum Ausprobieren meiner Fähigkeiten, zum Kennenlernen verschiedener Musikstile und Epochen und zum Begreifen, was es heißt, gemeinsam zu musizieren, aufeinander zu hören und trotzdem die eigene Aufgabe nicht aus den Augen zu verlieren.

Tips: Sie sind in unterschiedlichsten Musikstilen zuhause. Welchen bevorzugen Sie ganz persönlich?

Raab: Keinen einzigen. Miteinander für jemanden zu musizieren steht für mich immer im Vordergrund.

Tips: In den unterschiedlichsten Ensembles sind Sie durch ganz Europa unterwegs. Was ist für Sie momentan ein besonders neues und spannendes Projekt?

Raab: Derzeit arbeite ich an einem Projekt im Duo mit Christof Dienz an der E-Zither namens RaaDie. Nach einigen Jahren Schaffenspause bezüglich neuen Projekts oder damit verbundener neuer CD und neuen Programms befinde ich mich mit dem nötigen zeitlichen Abstand in einem künstlerisch sehr spannenden Prozess.

Tips: „Pro Brass ist ein work in progress Ensemble und das dauert nunmehr schon über 30 Jahre“, ist auf der Homepage zu lesen. Seit wann spielen Sie in dieser Formation und wie kam es dazu?

Raab: Jetzt muss ich aber ausholen. Stellen Sie sich vor: Lorenz Raab mit zehn Jahren an der Hand seines Vaters im Konzert von Pro Brass im benachbarten Enzenkirchen im Turnsaal. Pro Brass mit Blasmusik vom Feinsten, links und rechts und vorn und hinten auf der Bühne überall nur Musiker, die man als Anfänger auf der Trompete nur verehren kann. Dann: Üben, Üben, Üben, Studium und weiter Üben und eines Tages der Anruf von Fred Lauss mit der Frage, ob ich bei der nächsten Tour im Jahr 1999 dabei sein kann. Naja, und den Rest kann der Leser auf YouTube oder Facebook sehen und hören.

Tips: „La Passione“, also Leidenschaft, ist der Titel des Programms, das Pro Brass in Schärding präsentiert. Was macht die ausgewählten Musikstücke so leidenschaftlich?

Raab: Fred Lauss hat ein besonderes Händchen für Programmgestaltung. Er sucht die Stücke aus, er arrangiert diese und leitet das Ensemble seit Anbeginn. Mir gefällt dieses Programm besonders gut, weil es neben dem Aspekt der Besinnlichkeit sehr abwechslungsreich und farbenfroh zusammengestellt ist.

Tips: Auch ein Stück von Ihnen – Meditation – steht auf dem Programm. Was erwartet hier die Zuhörer?

Raab: Der „angeblich“ so besondere Ton meines Flügelhorns: Lassen Sie sich überraschen.

Tips: Was schätzen Sie an Ihrer Heimat, was wünschen Sie ihr?

Raab: Zehn Prozent Kürzung des Kulturbudgets im Kulturland OÖ stehen krass im Widerspruch mit der finanziellen Bankenrettung vor nicht allzu langer Zeit. Unerklärbar. Ich wünsche meiner Heimat Oberösterreich, dass auch die nächsten Generationen an Musikern und Künstlern dieselbe oder eine noch bessere Unterstützung ihres Bundeslandes bekommen. Kultur und Bildung muss uns etwas wert sein. Das ist der Schlüssel zur positiven Veränderung unserer Gesellschaft.