Die Ungewissheit macht Sportfunktionären Sorgen
BEZIRK. Der Lockdown wurde verlängert. Somit bleibt auch das Sportverbot bestehen. Sportfunktionäre aus dem Bezirk Schärding sind ratlos, denn keiner weiß, wann ihre Sportler wieder trainieren beziehungsweise an Wettkämpfen teilnehmen dürfen.
Normalerweise starten fast alle Unterhaus-Fußballvereine die Vorbereitung für das Frühjahr Anfang Jänner, um für den Saisonstart im März top-vorbereitet zu sein. Stand Dienstag, 19. Jänner, steht der Trainings- und Meisterschaftsstart noch in den Sternen. „Die Ungewissheit, wann und wie, beziehungsweise ob es weitergeht, macht uns sehr zu schaffen. Ich würde mir von der Regierung klare Informationen wünschen, damit wir Planungssicherheit haben“, informiert Friedrich Glechner, Sportchef des Landesligisten FC Andorf.
Hometraining
Im Moment bleibt den Fußballern nichts anderes übrig, als sich mit Individualtraining fit zu halten. „Die Motivation bei den Jungs ist sehr hoch. Alle freuen sich schon sehr darauf, wenn das Mannschaftstraining wieder erlaubt ist“, so Glechner. Dass Skifahren erlaubt ist, Mannschaftssportarten jedoch nicht, ist für Glechner unverständlich. „Ich habe das schon oft gesagt, am Fußballplatz steckt sich keiner mit Corona an. Deswegen kann ich es nicht verstehen, dass wir noch immer nicht trainieren dürfen.2
Dass durch die Trainingspause vor allem Nachwuchsspieler die Lust am Fußball verlieren, glaubt Glechner nicht, außer die Zwangspause dauert noch länger. „Wenn einer den Fußball liebt, dann hängt er die Schuhe nicht so schnell an den Nagel. Wenn wir natürlich bis Sommer nicht trainieren würden, dann könnte die Sache anders aussehen“, meint Andorfs Sportchef.
Ehrenamt
Viel mehr Angst hat Glechner davor, dass die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer nach der Covid-Pause nicht mehr verfügbar sind. „Durch die lange Pause haben sich bei vielen die Prioritäten beziehungsweise das Freizeitverhalten verändert. Ich befürchte, dass das Ehrenamt darunter leiden könnte. Dabei spreche ich nicht nur von Fußballvereinen“, so der Innviertler. Sollte diese Befürchtung eintreten, dann würden die Vereine vor einer Herkulesaufgabe stehen. „Der Spielbetrieb ist nur dank der vielen ehrenamtlichen Funktionäre zu stemmen. Diese dürfen uns nicht wegbrechen.“
Covid-Konzept
Für Glechner wäre Freitesten für die Fußballer eine Option. „Jeder Verein könnte dann selbst entscheiden, ob er das umsetzt oder nicht. Ich bin mir sicher, dass dies durchführbar ist.“ Zudem wären die Vereine auch für Meisterschaftsspiele bestens vorbereitet. §Alle Klubs haben vergangenes Jahr Covid-Konzepte entwickelt. Diese haben sehr gut funktioniert“, berichet Glechner.
Leichtathletik
Nicht viel anders ist die aktuelle Situation bei den Leichtathleten der Sportunion IGLA long life. Auch hier ist an Trainings im Moment nicht zu denken. „Unsere Athleten bekommen von den Trainern jede Woche Trainingspläne, die sie abarbeiten müssen, zugeschickt“, informiert Klaus Angerer, Trainer bei der Sportunion IGLA long life. Und weiter: „Die Motivation ist hoch. Alle ziehen die Trainingseinheiten konsequent durch.“
Keine Hallenwettkämpfe
Bitter für die IGLA-Athleten sieht Angerer die Tatsache, dass heuer keine Hallenwettkämpfe erlaubt sind. „Hallenbewerbe waren immer eine Belohnung für unsere Sportler. Heuer fallen diese leider weg.“ Der Schärdinger hofft, dass sich die aktuelle Situation bald bessert, damit die „normalen“ Trainings wieder starten können. „Im Hinblick auf die Freiluftbewerbe wäre es wünschenswert, dass wir in den kommenden Wochen mit dem Training, natürlich unter Einhaltung der Abstandsregeln, beginnen dürfen“, informiert Angerer. Während ältere Sportler der Sportunion Einzeltrainings durchführen, fallen die Trainingseinheiten für die Nachwuchsgruppe aus. „Das ist sehr bitter. Dies betrifft rund 30 Kinder, die seit Schulbeginn nicht trainieren können. Leder wissen wir nicht, wann sie wieder das Training aufnehmen dürfen“, informiert Angerer.
Online-Training
Auch die Turner des ATV Andorf dürfen im Moment ihren Sport in gewohnter Umgebung nicht nachgehen. Stattdessen stehen bei ihnen Online-Trainings auf dem Programm. „Unsere Turner Maximilian Kallinger und Philipp Sageder haben im Herbst vergangenen Jahres den ATV Pramtal (als eine weitere Riege des Allgemeinen Turnvereines Andorf) gegründet und bieten pro Woche über den Videokonferenzanbieter Zoom Online-Trainings an“, berichtet Martin Doblinger, Obmann des ATV Andorf. Und weiter: „Dies ist leider im Moment die einzige Gelegenheit, „gemeinsam“ zu trainieren.“ Derzeit nehmen laut Doblinger rund 20 bis 25 Leute an den virtuellen Trainings teil. Das kostenlose Training bietet der ÖTB Andorf nicht nur für eigene Mitglieder an. „Jeder, der mitmachen will, ist herzlich willkommen“, so der Obmann des ATV Andorf. Das Trainingsprogramm reicht dabei von Stabilitätsübungen über Mobilisierungsaktivitäten bis hin zu intensiveren Ausdauer- und Krafteinheiten.
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