Wöss: „Wollen mit Umweltschutz und sozialer Gerechtigkeit punkten“
BEZIRK SCHÄRDING. Bei den letzten Nationalratswahlen haben die Grünen den Einzug ins Parlament nicht geschafft. Nach dem positiven Ausgang der EU-Wahlen könnte es nach kommendem Herbst ein Comeback im Parlament geben. Tips sprach mit Bertold Wöss, Schärdings Bezirkssprecher der Grünen.
Tips: Herr Wöss, die Europawahl fiel für die Grünen – auch im Bezirk Schärding – positiv aus. Sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden?
Wöss: Wir sind sehr zufrieden. Mit den Wahlkarten ist sich sogar ein knappes Plus ausgegangen und somit sind wir die einzige Partei im Bezirk neben der ÖVP, die kein Minus eingefahren hat.
Tips: Wie schätzen Sie die Chancen der Grünen bei der kommenden Nationalratswahl ein? Ist die Rückkehr ins Parlament wieder in Reichweite?
Wöss: Die Chancen stehen sehr gut. Die Menschen interessieren sich wieder mehr für Themen wie Klima- und Umweltschutz, auch aus aktuellem Anlass der Klimakrise. Es ist aber selbstverständlich keine „g“mahde Wies“n“ und deswegen müssen wir um jede einzelne Stimme kämpfen.
Tips: Mit welchen Programmpunkten wollen die Grünen im Wahlkampf punkten?
Wöss: Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit. Wir müssen wieder zurück zu den Kernthemen der Grünen, das werden auch die Menschen honorieren, denn das kaufen sie uns auch ab.
Tips: Halten Sie einen Zusammenschluss der Grünen mit der Liste JETZT für realistisch?
Wöss: Da möchte ich der Bundespartei nicht vorgreifen. Das wird auf anderer Ebene geklärt.
Tips: Die Ibiza-Affäre um Heinz-Christian Strache hat ziemlich viel Staub aufgewirbelt. Vor allem, wenn es um Spendengelder geht. Davon betroffen sind, wie es im Moment scheint, nur die großen drei Parteien ÖVP, SPÖ und FPÖ. Könnten die Grünen und NEOS als heimliche Sieger dieser Affäre hervorgehen?
Wöss: Die Grünen stehen seit jeher für Transparenz und saubere Politik. Das sehe ich ähnlich auch bei den NEOS. Aber natürlich wünsche ich mir im Herbst mehr Zustimmung für die Grünen, als bei dem vergangenen Nationalratswahlen.
Tips: Was haben Sie für eine Meinung über Werner Kogler, dem Spitzenkandidaten der Grünen?
Wöss: Werner Kogler ist die beste Wahl für diesen Posten. Er hat die Grünen durch die Krise seit dem Rauswurf aus dem Parlament geführt und wird sie jetzt auch wieder zurückführen.
Tips: Werner Kogler hat eine Koalition mit der Volkspartei ausgeschlossen. Finden Sie es richtig, dass er jetzt schon Stellung bezogen hat? Immerhin wäre ÖVP/NEOS/Grüne eine mögliche Koalition und Ihre Partei wäre in der Regierung.
Wöss: Da braucht Werner Kogler sicherlich keine Zurufe aus den Bezirken. Ich habe vollstes Vertrauen in seine Urteilskraft und er wird nach der Wahl die richtige Entscheidung treffen, sei es nun Opposition oder Koalition.
Tips: Der frühere FPÖ-Klubobmann Heinz-Christian Strache will nicht so richtig von der Politbühne verschwinden. Zudem sind viele FP-Politiker dafür, dass er nicht von der Partei ausgeschlossen wird. Was für eine Meinung haben Sie zu diesem Thema?
Wöss: Nachdem, was sich Herr Strache geleistet hat, sollte er nie wieder ein politisches Amt bekleiden. Alles andere wäre für mich skandalös. Auch wenn manche glauben, dass man nun Gras dar-über wachsen lassen kann und dann irgendwann ein Comeback inszeniert. Vielleicht noch als armes Opfer, so wie es die FPÖ ja perfektioniert hat in den letzten Jahren.
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