FREINBERG. Mit der Inbetriebnahme einer neuen Lackierstraße konnte Schwarzmüller im Mutterwerk Hanzing den energieintensivsten Prozess der Fahrzeugproduktion, die Lackierung, durchgängig energieeffizient gestalten.
Mehr als die Hälfte der gesamten Energie, die zur Erzeugung der jährlich 2.500 Fahrzeuge in Hanzing eingesetzt wird, fällt in der Oberflächenbeschichtung, also bei Lackierung und Verzinkung, an. Davon werden jetzt rund 60 Prozent oder fünf Gigawatt im Jahr eingespart. Bei diesem Arbeitsschritt werden tausende Kubikmeter Luft pro Stunde zur Trocknung der Oberflächen erhitzt. Mit der neuen Anlage wird die in der Abluft enthaltene Energie zurückgewonnen und bis zu 95 Prozent davon nochmals zur Trocknung eingesetzt.
Brunnenwasser statt Klimaanlage
Auch kleinere, aber konsequent umgesetzte Maßnahmen helfen Schwarzmüller noch mehr Energie zu sparen und damit klimafreundlich zu handeln. Die kilometerlangen Wärmeleitungen auf den mehr als 75.000 Quadratmeter Produktionsflächen sind gedämmt, in allen Hallen wird die Beleuchtung derzeit auf LED-Lampen umgestellt. Zusätzlich nutzt Schwarzmüller bei der Kühlung von Schweißvorgängen eigenes Brunnenwasser anstelle einer energieintensiven Klimaanlage. Das Wasser wird anschließend zur Versorgung des Unternehmens weiterverwendet. Die CO 2-Vermeidung ist bei Schwarzmüller seit zwei Jahrzehnten ein Thema. Das Unternehmen hat seit 2007 eine eigene Hackschnitzelanlage, die sowohl die Produktion als auch die Verwaltung versorgt. Auf diese Weise können jährlich 708 Tonnen CO 2 eingespart werden. Derzeit wird geprüft, ob und wie die große Dachlandschaft für die Stromerzeugung mit einer Photovoltaik-Anlage genutzt werden kann.
Leichtbau spart bei jeder Fahrt CO 2
Zu den technischen Lösungen für mehr Nachhaltigkeit der erzeugten Produkte zählt der Leichtbau, den Schwarzmüller als einziger Hersteller in allen acht Fahrzeugfamilien anwendet. Durch die Reduktion von Eigengewicht werden Kraftstoffverbrauch und CO 2-Emissionen beim Transport reduziert. Es gibt im Fahrzeugbau aber auch andere Ansätze nachhaltiger Produktion: Seit 2019 verzichtet Schwarzmüller beim Boden der Tieflader auf den Einsatz von Tropenholz und ersetzt es durch unbehandeltes heimisches Holz. Außerdem ist Schwarzmüller Mitglied einer VDA-Arbeitsgruppe für die serienreife Entwicklung von elektrifizierten Trailern, die eine CO 2-Reduktion im Bereich von 16 bis 24 Prozent zum Ziel haben.
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