Anlässlich 30 Jahre ecoplus-Regionalförderung: „Der ländliche Raum hat Zukunft“
WIESELBURG, NÖ. Vor 30 Jahren startete das Land das Regionalisierungsprogramm. Die ecoplus, die Wirtschaftsagentur des Landes, hat seit 1987 mehr als 2800 Projekte begleitet beziehungsweise umgesetzt. Gestern fand am Wieselburger Messegelände daher eine Jubiläumsveranstaltung statt.
Das NV-Forum der Messe Wieselburg stand gestern ganz im Zeichen der Geburtstagsfeier „30 Jahre Regionalförderung – gestern, heute, morgen“. Rund 400 Gäste blickten dabei gemeinsam auf das bisher Erreichte. „Das Ziel der Regionalförderung war und ist es, die Regionen zu stärken und als attraktive Wirtschaftsräume, Kulturräume und damit auch Lebensräume für die Menschen zu erhalten und zukunftsfit zu machen – dieses Konzept ist voll aufgegangen. In 30 Jahren Regionalförderung wurde wirklich Großes geschaffen“, zeigte sich Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) beeindruckt. Sie betonte weiter: „Wir müssen den Trend zurück aufs Land weiterfördern. Denn ich bin voll überzeugt, dass der ländliche Raum Zukunft hat.“
Politologe Filzmaier: „Gute Lebensqualität steigern“
In eine ähnliche Kerbe schlug Politik- und Kommunikationswissenschaftler Peter Filzmaier. Er betonte die ausgewiesene gute Lebensqualität in Niederösterreich, sieht für die Zukunft aber sechs wesentliche Herausforderungen: Es geht laut Filzmaier darum die Lebensqualität zu erhalten und zu steigern. Außerdem müsse man weiterhin die Ideen „von unten“ zulassen, Förderungen „von oben“ steuern. Eine Herausforderung sieht der Experte in der Bevölkerungsentwicklung und –Struktur, im gleichen Atemzug gehe es auch um Daseinsvorsorge im ländlichen Raum. Als wichtigen Punkt sieht Filzmaier Kooperation statt Fusion oder gar Isolation. Die entscheidende Frage bei all dem Handeln ist aber für Filzmaier: „Fördern ja, aber was und wie?“
Regionalförderung wird bis 2027 verlängert
Um diesen Weg in fortzusetzen, wird die Regionalförderung auch nach 2020 weitergeführt. „Wer ein starkes Europa will, muss die Kohäsionspolitik stärken. Europa kann man nur in den Regionen sichtbar machen. Mit diesem Beschluss sollen daher auch die Bemühungen des Landes im Hinblick auf die Weiterführung der EU-Regionalförderung zur Unterstützung der wirtschaftlichen Entwicklung der Regionen explizit unterstützt werden“, so Landeshauptfrau Mikl-Leitner weiter. Die Verlängerung der Regionalförderung für die Jahre 2021 bis 2027 wird daher im Landtag beschlossen werden.
Über 21.000 Arbeitsplätze geschaffen
In ganz Niederösterreich wurden seit dem Start der Regionalförderung über 21.300 regionale Arbeitsplätze in allen Landesteilen geschaffen beziehungsweise gesichert und über 2800 Projekte abgewickelt. Zwei dieser Projekte wurden stellvertretend für alle im Rahmen der Jubiläumsgala vorgestellt: Geschäftsführerin Adelheid Kühmayer präsentierte die LOISIUM WeinErlebnisWelt und Karl Morgenbesser, Geschäftsführer der Familienarena St. Corona am Wechsel, informierte über die erfolgreiche Entwicklung der Region zur Ganzjahresdestination.
Investitionen in Milliardenhöhe ausgelöst
„Im Rahmen der Regionalförderung konnten mit einem Fördervolumen von rund 1,2 Milliarden Euro in den Regionen Investitionen von rund 2,9 Milliarden Euro ausgelöst werden. Da der Großteil der Projekte mit lokalen Unternehmen umgesetzt wird, sichern und schaffen sie Arbeitsplätze. Gleichzeitig war und ist die Regionalförderung auch eine wichtige Säule zur Umsetzung der Wirtschafts- und Tourismusstrategie des Landes. Auf diese Weise wird die Entwicklung der niederösterreichischen Regionen gestärkt“, erläutert Wirtschafts- und Tourismuslandesrätin Petra Bohuslav (ÖVP).
ecoplus ist ein Dienstleister
Die ecoplus Regionalförderung ist vor allem ein Dienstleister für Unternehmen, Gemeinden, Initiativen und Vereine sowie Einzelpersonen bei der Umsetzung regionalwirtschaftlich wichtiger Projekte. Dabei reicht das Dienstleistungsangebot von der Beratung bis zur Förderung. Ein wichtiger Punkt ist dabei auch die Abwicklung von Projekten im Rahmen von LEADER, einer EU-kofinanzierten Fördermaßnahme für die Entwicklung ländlicher Regionen. Weiters konnten das Cluster- und das Technopolprogramm des Landes aus Mitteln der Regionalförderung unterstützt werden. „Viel ist in den letzten Jahren geschehen und viele neue Projekte stehen bereits in den Startlöchern. Entsprechend dem Grundsatz „Aus der Region für die Region“ werden die Projekte auch in Zukunft nicht „von oben“ vorgegeben, sondern direkt in den Regionen entwickelt und umgesetzt. Dabei steht den niederösterreichischen Regionen mit der ecoplus Regionalförderung auch in Zukunft ein kompetenter Partner zur Seite“, so ecoplus Geschäftsführer Helmut Miernicki.
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