"Fliegende Säge" soll Stromausfälle verhindern
SCHEIBBS. Das Instandhalten der Stromleitungen ist eine wesentliche Grundvoraussetzung für die Versorgungssicherheit in Niederösterreich. Dafür sind immer wieder eindrucksvolle Maßnahmen notwendig – so auch aktuell im Bezirk Scheibbs, wo eine „fliegende Säge“ zum Einsatz kommt.. Unterstützt wird die Netz NÖ hier von den Mitarbeitern der Firma Heli Austria und Rotorflug.
Die Arbeit mit der „fliegenden Säge“ soll Stromausfälle reduzieren, die von umgeknickten Bäumen oder Ästen verursacht werden. „Durch das Freischneiden unserer Leitungen möchten wir die Stromausfälle für die Bewohnerinnen und Bewohner auch in entlegenen Gebieten minimieren“, erzählt Netz NÖ Mitarbeiter Christian Gudra. „Ich war bereits vor 20 Jahren dabei als die fliegende Säge österreichweit zum ersten Mal hier in Scheibbs geflogen ist“, berichtet er weiters.
Leitungen müssen nur kurz vom Netz
Mit großen Interesse verfolgt auch David Salzmann das Geschehen. Er ist Lehrling bei der Netz NÖ und heute zum ersten Mal bei einem Einsatz der fliegenden Säge dabei. „Diese Arbeiten sind nicht alltäglich und natürlich sehr spannend für mich“, so Salzmann. Ein Vorteil des Freischneidens per Helikopter sei auch die minimale Abschaltzeit des Leitungsnetzes.
So funktioniert das System
Sägesystem und Motor sind bis zu 50 Meter unter dem Helikopter an einer Stange befestigt. Aus der Distanz könnte man meinen, die Säge hänge an einem Seil. Doch in Wahrheit handelt es sich um rund acht Meter lange Alurohre, die zusammengeschraubt sind. Dank dieses Systems kann laut Netz NÖ einerseits die Arbeitslänge variabel eingestellt werden, andererseits kann die Säge viel ruhiger geführt werden, auch bei windigen Verhältnissen. Im Inneren des Rohres befinden sich ein Steuerkabel, über das sich die Säge aus dem Cockpit bedienen lässt, sowie ein Drahtseil, das bei einem allfälligen Rohrbruch die Säge halten würde.
Turbulenzen an der Tagesordnung
Nur erfahrene Piloten mit einer entsprechenden Zusatzausbildung dürfen den Hubschrauber mit „Anhang“ fliegen. Außerdem sollte man nicht einsteigen wenn man einen empfindlichen Magen hat. „Die Flüge sind sehr unruhig, man muss schon einiges an Turbulenzen aushalten“, schmunzelt Gudra. Nach einem Schnitt bedürfen die Trassen für fünf bis zehn Jahre keiner weiteren Ausholzung. Insgesamt ist der Helikopter in Scheibbs auf einer Trassenlänge von rund sechs Kilometern im Einsatz.
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