Touristen sollen länger bleiben: Land investiert in Mostviertler Radwege
NÖ. Radfahren liegt weiterhin im Trend – daher investiert das Land Niederösterreich kräftig in den Radtourismus. Zwei der wichtigsten Radwege im Mostviertel – der Donauradweg und der Ybbstalradweg – sollen durch verschiedene Maßnahmen weiter aufgewertet und optimiert werden.
„Der Trend zum Radfahren wurde durch die Pandemie weiter verstärkt und ist nach wie vor ungebrochen“, erklärt Tourismus-Landesrat Jochen Danninger (ÖVP). Zusammen mit den Geschäftsführern Helmut Miernicki (Wirtschaftsagentur ecoplus) und Michael Duscher (NÖ Werbung) präsentierte Danninger in Krems die neue Radtourismusstrategie 2025. Das Ziel: Niederösterreich soll die bedeutendste Destination für Radtouristen im Herzen Europas werden.
13 Millionen Euro vorgesehen
Einen wesentlichen Punkt dabei stellt die Optimierung der Infrastruktur dar. Hier sollen sowohl die bauliche Qualität als auch die Beschilderung der Radwege verbessert werden. In den vergangenen fünf Jahren hat die Wirtschaftsagentur ecoplus bereits rund 32 Millionen Euro in die touristisch genutzten Radwege investiert. „Für die nächsten fünf Jahre haben wir Investitionen von rund 13 Millionen Euro für den Ausbau und die Attraktivierung des Radnetzes in Planung“, kündigt Landesrat Danninger an.
„Smarte Rastplätze“
Mit Donau- und Ybbstalradweg stehen zwei Mostviertler Streckennetze im Fokus der Bemühungen. Der Donauradweg soll laut ecoplus-Chef Miernicki „smarte Rastplätze“ bekommen, die über WLAN-Hotspots verfügen und diverse Informationen zu Verleih-, Service- und Aufbewahrungsmöglichkeiten sowie zu Veranstaltungen in der Region bereitstellen. Auch die Beschilderung des Donauradwegs solle weiter optimiert werden.
Ybbstalradweg ausbauen
Neben dem Donauradweg wird Miernicki zufolge auch der Ybbstalradweg mittlerweile „großartig angenommen“. Das rund 55 Kilometer lange Kernstück zwischen Waidhofen an der Ybbs und Lunz am See führt Radfahrer auf der ehemaligen Trasse der Ybbstalbahn durch das malerische Mostviertel. Hier gelte es nun den Lückenschluss von Waidhofen nach Ybbs zum Donauradweg zu schaffen. „Es handelt sich hierbei um rund 50 Kilometer, die möglichst attraktiv gestaltet werden sollen“, erklärt Miernicki.
Aufenthaltsdauer erhöhen
Ziel der Maßnahmen ist, die Verweildauer der Radtouristen in Niederösterreich zu erhöhen. Entlang der Routen sollen daher möglichst viele attraktive Stationen zum Verweilen einladen. Mit maßgeschneiderten Angeboten sollen auch neue Zielgruppen, wie Gravelbiker oder Familien mit Kindern, angesprochen werden, erklärt Michael Duscher von der Niederösterreich Werbung.
Wichtiger Wirtschaftsfaktor
Die wirtschaftliche Bedeutung des Radtourismus wird nach wie vor unterschätzt“, meint Landesrat Jochen Danninger. Jeder zehnte Euro, der in Niederösterreichs Tourismus erwirtschaftet wird, hänge direkt oder indirekt mit dem Radtourismus zusammen. Vor der Corona-Krise waren dies Danninger zufolge rund 252 Millionen Euro.
Unterstützung für Tourismusbetriebe
„Die Radtourismusstrategie ist sehr wichtig für die Betriebe“, erklärt Karin Gruber-Rosenberger, die in Ybbs den Babenbergerhof und die Donaulodge betreibt und sich beim Land für die Unterstützung bedankt. Sie selbst biete ihren Radgästen zahlreiche Serviceangebote, wie eine sichere Aufbewahrung, Ladestationen, kleine Reparatursets oder auch einen E-Bike-Verleih.
Das Radwegenetz in NÖ
Die Grundlage des Radwegenetzes in Niederösterreich bilden die zehn „TOP-Radrouten“ mit 1.500 Kilometern Länge in geprüfter Qualität. Weitere 4.000 Kilometer entfallen auf Ausflugsradrouten und 6.000 Kilometer umfasst das Mountainbike-Netz. Die meistfrequentierten Radwege nach dem Donauradweg sind der EuroVelo 9 im Weinviertel, die Kamp-Thaya-March-Route, der Traisental-Radweg und der Triesting-Gölsental Radweg.
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